Zürcher Nachrichten - 19 Kinder und zwei Lehrer bei Attacke an Grundschule in Texas erschossen

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19 Kinder und zwei Lehrer bei Attacke an Grundschule in Texas erschossen
19 Kinder und zwei Lehrer bei Attacke an Grundschule in Texas erschossen / Foto: allison dinner - AFP

19 Kinder und zwei Lehrer bei Attacke an Grundschule in Texas erschossen

Schon wieder hat ein bewaffneter Angreifer in einer Schule in den USA zahlreiche Kinder erschossen: An einer Grundschule im Bundesstaat Texas tötete ein 18-Jähriger am Dienstag mindestens 19 Schulkinder und zwei Lehrer. Der Angreifer wurde nach Behördenangaben von Polizisten erschossen. US-Präsident Joe Biden rief sichtlich erschüttert dazu auf, die Waffengesetze endlich zu verschärfen.

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Der Angriff ereignete sich an einer Grundschule der südtexanischen Kleinstadt Uvalde. Der Täter hatte nach Angaben des texanischen Ministeriums für öffentliche Sicherheit zunächst auf seine Großmutter geschossen. Anschließend floh er aus deren Wohnung und flüchtete in einem Auto.

Nach einem Unfall drang er in die Robb Elementary School ein, wo er in mehreren Klassenzimmern das Feuer eröffnete. Er tötete 19 Kinder und zwei Lehrer und verletzte nach Krankenhausangaben noch mehr als ein Dutzend weitere Kinder, bevor er von Polizisten erschossen wurde. Die Großmutter des Täters wurde ins Krankenhaus geflogen. Ihr Gesundheitszustand ist unklar.

Der texanische Gouverneur Greg Abbott identifizierte den Angreifer als den 18-jährigen Salvador Ramos aus Uvalde. Er war mit einer Pistole und einem Gewehr bewaffnet und trug eine kugelsichere Weste. Über sein Motiv war zunächst nichts bekannt. Die Polizei geht davon aus, dass er allein handelte. Auf mittlerweile gelöschten Fotos im Online-Netzwerk Instagram hatte er halbautomatische Gewehre präsentiert.

Die Robb-Grundschule in Uvalde hat rund 500 Schüler, die meisten von ihnen haben lateinamerikanische Wurzeln. Donnerstag wäre ihr letzter Schultag vor den Sommerferien gewesen.

US-Präsident Biden prangerte in einer emotionalen Rede die grassierende Waffengewalt in den USA an, für die er die laxen Waffengesetze verantwortlich machte. "Wann, in Gottes Namen, werden wir der Waffenlobby die Stirn bieten?", fragte Biden. Es sei höchste Zeit, den "Schmerz in Taten zu verwandeln".

"Ich bin angewidert und müde", sagte Biden. "Ein Kind zu verlieren ist, als würde ein Teil deiner Seele herausgerissen", sagte der 79-Jährige mit bebender Stimme. Er selbst hatte bei einem Autounfall 1972 seine erste Frau und die gemeinsame Tochter sowie 2015 seinen Sohn Beau verloren, der an Krebs gestorben war.

In den USA kommt es regelmäßig zu tödlichen Schusswaffenattacken. Davon betroffen sind immer wieder auch Schulen. Im Dezember 2012 erschoss ein 20-Jähriger in der Sandy-Hook-Grundschule in Newtown im Bundesstaat Connecticut 20 Kinder und sechs Erwachsene. Am Valentinstag 2018 eröffnete ein 19-Jähriger mit einem halbautomatischen Gewehr das Feuer auf Schüler und Lehrer seiner ehemaligen Schule in Parkland im Bundesstaat Florida und tötete 17 Menschen.

Außerhalb von Schulen sorgte zuletzt der rassistisch motivierte Angriff auf einen Supermarkt in Buffalo im Bundesstaat New York für Entsetzen. Der 18-jährige Angreifer erschoss dabei am 14. Mai zehn Menschen, die meisten Opfer waren Afroamerikaner.

Schusswaffen sind in den USA weit verbreitet - und Schusswaffengewalt ist alltäglich. Laut der Website Gun Violence Archive wurden allein im vergangenen Jahr knapp 21.000 Menschen durch Schüsse getötet, Suizide nicht eingeschlossen. Vorstöße für ein schärferes Waffenrecht scheitern aber immer wieder am Widerstand der mächtigen Waffenlobby und der konservativen Republikaner.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sprach Biden sein Beileid aus. "Unsere Gedanken sind bei den Verletzten und Hinterbliebenen der Opfer dieses unfassbaren Massakers", schrieb er auf Englisch auf Twitter. Auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj kondolierte und beklagte, dass auch "in Friedenszeiten" Menschen erschossen würden. Papst Franziskus zeigte sich "untröstlich" und forderte, den "unkontrollierten" Waffenhandel einzudämmen.

W.F.Portman--NZN