Goldpreis
6.9000
Frankreichs Rechtspopulistin Marine Le Pen liegt nach einer neuen Umfrage zur Präsidentschaftswahl in der ersten Runde deutlich vorn. Le Pen kommt demnach auf 36 Prozent für den Fall, dass der ehemalige Premierminister Edouard Philippe antreten würde, der auf 25 Prozent käme, wie eine am Mittwoch vom Meinungsforschungsinstitut ifop veröffentlichte Umfrage ergab. Ex-Regierungschef Gabriel Attal käme in der erste Runde nur auf 20 Prozent und Le Pen dann auf 38 Prozent.
Die Umfrage war kurz nach der Beteiligung von Le Pens Partei Rassemblement National (RN) am Sturz der Regierung erstellt worden. Weder die Unterstützung des Misstrauensvotums der linken Opposition noch das laufende Gerichtsverfahren, in dem die Staatsanwaltschaft wegen der Veruntreuung von EU-Geldern hohe Strafen gegen Le Pen gefordert hat, scheinen demnach Auswirkungen auf die Beliebtheit der Rechtspopulistin zu haben.
"Sie hat im Vergleich zu einer Umfrage im September zwei Punkte gewonnen und liegt fast auf dem Niveau des (früheren sozialistischen Präsidenten) François Mitterrand 1974", sagte ifop-Chef Frédéric Dabi der Zeitung "Le Figaro".
Für den Fall, dass RN-Parteichef Jordan Bardella gegen Philippe antreten würde, käme Bardella in der ersten Runde auf 34 Prozent. Dies könnte passieren, falls die Richter Ende März der Staatsanwaltschaft folgen und Le Pen verbieten, bei Wahlen anzutreten.
Die Umfrage basiert auf der Annahme, dass sich das links-grüne Lager nicht auf einen gemeinsamen Kandidaten einigt, sondern die Linkspopulisten, Sozialisten, Grüne und Kommunisten jeweils eigene Kandidaten ins Rennen schicken. Diese kämen zusammengezählt in der ersten Runde nicht über 25 Prozent. Der Linkspopulist Jean-Luc Mélenchon wäre mit zwölf Prozent der erfolgreichste aus diesem Lager.
Die nächste Präsidentschaftswahl in Frankreich steht 2027 an. Staatschef Emmanuel Macron kann nach zwei Amtszeiten nicht wieder antreten. Nach dem Sturz der Regierung hatte es Forderungen nach einem Rücktritt des Präsidenten und einer vorgezogenen Neuwahl des Präsidenten gegeben. Dies schließt Macron bislang aus.
T.L.Marti--NZN