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Zwei Wochen nach einem mutmaßlich rechtsextremistisch motivierten Angriff auf SPD-Mitglieder in Berlin haben Ermittler vier weitere Verdächtige identifiziert. Bei ihnen handelt es sich um drei Männer und eine Frau im Alter zwischen 15 und 21 Jahren, wie Polizei und Generalstaatsanwaltschaft am Freitag mitteilten. Wie die bereits zuvor ermittelten vier Verdächtigen sollen sie laut Behörden "Mitglieder der politisch rechtsmotivierten Jugendorganisation 'Deutsche Jugend zuerst'" sein.
Auch sie sollen sich demnach am 14. Dezember an dem Angriff auf einem SPD-Wahlkampfstand beteiligt haben, bei dem zudem einschreitende Polizisten verletzt wurden. Alle nunmehr acht Beschuldigten hätten in Ausführung eines "gemeinsamen Tatplans" teilweise Springerstiefeln auf SPD-Mitglieder eingetreten, erklärten die Behörden am Freitag in Berlin.
Am Freitag rückten demnach Einsatzkräfte bei allen acht Beschuldigten an, um nach Beweismitteln zu suchen. Dabei wurden nach Angaben von Polizei und Generalstaatsanwaltschaft unter anderem mutmaßliche Tatbekleidung, Messer und Schlagwerkzeuge sowie "rechtes Propagandamaterial" beschlagnahmt. Die Razzien fanden an insgesamt zehn Wohnadressen in Niedersachsen, Sachsen und Sachsen-Anhalt statt - unter anderem in Wolfsburg und Halle.
Von den bereits zuvor ermittelten vier Verdächtigen sind den Behörden zufolge weiterhin drei in Untersuchungshaft. Der vierte Beschuldigte und die neu hinzugekommenen Verdächtigen befinden sich auf freiem Fuß.
Die Ermittlungen dauerten weiter an. Zunächst sollen unter anderem die beschlagnahmten Beweismitteln ausgewertet werden. Zuständig sind der Staatsschutz des Landeskriminalamts und die Generalstaatsanwaltschaft in Berlin. Nach früheren Angaben der Ermittler reisten die Beschuldigten offenbar zu rechtsextremen Demonstrationen an, um die körperliche Auseinandersetzung mit politischen Gegnern zu suchen.
A.Weber--NZN