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Acht Monate nach der deutschlandweit für Aufsehen sorgenden tödlichen Attacke auf einen Obdachlosen in Immenstadt im Allgäu hat der Mordprozess gegen den jugendlichen Tatverdächtigen begonnen. Dies bestätigte ein Sprecher des Landgerichts Kempten am Mittwoch. Da der Angeklagte zur Tatzeit 17 Jahre alt war, ist die Öffentlichkeit ausgeschlossen. Mit einem Urteil wird für Mitte Februar gerechnet.
Der Fall sorgte auch wegen der Bekanntheit und Beliebtheit des Tatopfers für Aufsehen weit über das Allgäu hinaus. Der 53 Jahre alte Mann war, als er noch in Berlin auf der Straße lebte, Teil der Dokumentation "Ein Leben auf der Straße" des Fernsehsenders RTL und galt seitdem als Deutschlands beliebtester Obdachloser. Der Staatsanwaltschaft zufolge soll der mutmaßliche Täter bereits vor dem Tattag im Mai mehrmals sein Opfer drangsaliert haben.
Am 7. Mai 2024 soll er dann direkt mit erhobener Faust auf den Mann zugegangen sein und ihn mit mehreren Faustschlägen, auch gegen die Schläfe, attackiert haben. Das Opfer sei zu Boden gegangen und mit dem Hinterkopf aufgeschlagen. Dadurch habe der Mann sich eine so schwere Hirnverletzung zugezogen, dass er starb.
Der Obdachlose zeigte die Tat zunächst noch selbst bei der Polizei an und klagte zunächst nur über Schmerzen. Wenig später soll er dann bewusstlos geworden und trotz einer Operation im Krankenhaus gestorben sein. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der Jugendliche durch seine Handlungen Macht und Stärke demonstrieren wollte.
Ihm wird Mord aus niederen Beweggründen vorgeworfen. Da er außerdem Polizisten bei seiner Festnahme angriff, wird ihm auch ein tätlicher Angriff auf Vollstreckungsbeamte, Körperverletzung und Beleidigung zu Last gelegt.
J.Hasler--NZN