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Bei seit Tagen anhaltenden Unwettern im Nordosten Brasiliens sind bereits mindestens 34 Menschen ums Leben gekommen. Allein bei einem Erdrutsch in der Gemeinde Jardim Monteverde starben am Samstag 19 Menschen, wie die Behörden mitteilten. Wegen der Erdrutsche und Überschwemmungen im Bundesstaat Pernambuco mussten fast tausend Menschen ihre Häuser verlassen. Staatschef Jair Bolsonaro sprach den Unglücksopfern sein Mitgefühl aus und sagte ihnen Hilfe zu.
"Seit letztem Mittwoch bis Samstagmittag wurden 34 Tote verzeichnet", meldete die Zivilschutzbehörde für Pernambuco. Abgesehen von dem folgenschweren Erdrutsch in dem Ort Jardim Monteverde, der sich zwischen Pernambucos Hauptstadt Recife und der Gemeinde Jaboatão dos Guararapes befindet, gab es auch in der Gemeinde Camaragibe einen Erdrutsch mit sechs Todesopfern. Zwei Todesopfer wurden aus Recife gemeldet und zwei weitere aus Jaboatão dos Guararapes.
Bereits vor einigen Tagen waren laut Zivilschutz fünf Menschen infolge der Unwetter ums Leben gekommen. Örtlichen Medien zufolge starben drei von ihnen bei einem Erdrutsch in Olinda, außerdem sei in Olinda ein Mensch durch den Sturz in einen Kanal umgekommen.
Die Metropolregion Recife wird seit Dienstag von heftigen Regenfälle heimgesucht. Fast tausend Menschen mussten wegen Überschwemmungen und Erdrutschen ihre Häuser verlassen. In Videos, die in Online-Netzwerken veröffentlicht wurden, waren überflutete Straßen in verschiedenen Orten, eingestürzte Gebäude und Erdmassen zu sehen.
Der rechtsextreme Präsident Bolsonaro drückte im Onlinedienst Twitter "Schmerz und Solidarität mit den Opfern dieser traurigen Katastrophe" aus. Seine Regierung werde alles ihr Mögliche tun, "um das Leid zu lindern". Die Armee, das Verteidigungsministerium und weitere Regierungsstellen seien eingeschaltet worden, um bei Hilfsaktionen zu helfen.
Das Nationale Institut für Meteorologie erklärte, für Pernambuco gelte auch am Sonntag Alarmstufe rot hinsichtlich des Erdrutsch- und Hochwasserrisikos. Auch die Wasser- und Klimabehörde von Pernambuco warnte am Samstag, die Lage könne sich weiter verschlimmern, da der Regen in den nächsten 24 Stunden anhalten werde.
In den vergangenen Monaten sind bereits hunderte Menschen in Brasilien durch von heftigen Regenfällen verursachte Erdrutsche und Überschwemmungen ums Leben gekommen. Im Februar starben allein in der Stadt Petropolis im Bundesstaat Rio de Janeiro mehr als 230 Menschen. Anfang Mai starben in dem Bundesstaat 14 weitere Menschen durch Hochwasser und Erdrutsche.
Experten zufolge werden die Regenfälle in Brasilien derzeit durch das Klimaphänomen La Niña verschärft, bei dem sich der Pazifik abkühlt. Aber auch der Klimawandel erhöhe das Unwetter-Risiko. Da eine wärmere Atmosphäre mehr Wasser aufnehmen kann, wächst durch die Erderwärmung das Risiko extremer Regenfälle.
M.Hug--NZN