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Der Hauptverdächtige in einem neuen Missbrauchskomplex in Nordrhein-Westfalen soll zwölf Kinder sexuell missbraucht haben. Die Hälfte der Opfer sei jünger als drei Jahre gewesen, teilten die Ermittler in Köln am Montag mit. Demnach war der 44-Jährige aus Wermelskirchen überwiegend als Babysitter in Kontakt zu seinen Opfern gekommen. Seit November werde gegen den Mann ermittelt.
Im Dezember wurde er festgenommen. Die Ermittler beschlagnahmten zahlreiche Datenträger. Insgesamt wurden 32 Terabyte an Daten beschlagnahmt. Ein Terabyte ergebe ausgedruckt auf Papier einen Stapel von rund 25 Kilometern Höhe, erklärten die Ermittler zu den Dimensionen des Falls. Vieles davon habe bislang noch nicht ausgewertet werden können - die Zahl der Opfer könne sich daher noch erhöhen.
"Es bedarf noch einer sehr langen Zeit, bis wir den Komplex abgearbeitet haben werden", sagte Staatsanwalt Ulrich Bremer. Zudem sei davon auszugehen, dass die Dimensionen die des Missbrauchskomplexes von Bergisch Gladbach sprengten. Im Kern habe der 44-Jährige die Taten eingeräumt.
Es werde geprüft, ob noch weitere Kinder Opfer des Manns geworden sein könnten. Bei ihm seien Listen mit Hinweisen auf weitere Verdächtige gefunden worden. Dadurch wurden die Ermittlungen ausgeweitet. Die Verdächtigen seien nicht untereinander vernetzt gewesen. Der 44-Jährige habe individuelle Kontakte zu anderen Verdächtigen gepflegt.
Am Freitag waren die Ermittlungen in dem neuen Missbrauchskomplex in Nordrhein-Westfalen gegen insgesamt mehr als 70 Verdächtige in 14 Bundesländern öffentlich geworden. Die Verdächtigen sollen Kinderpornografie besessen und getauscht haben. Teilweise sollen sie Kinder auch selbst missbraucht haben.
In Nordrhein-Westfalen wurden in den vergangenen Jahren immer wieder große Missbrauchsprozesse geführt. Zuletzt wurden die Hauptbeschuldigten im Komplex Münster zu langen Haftstrafen verurteilt. Zuvor lösten bereits der jahrelang unentdeckt gebliebene Kindesmissbrauch auf einem Campingplatz in Lügde und der Missbrauchskomplex Bergisch Gladbach bundesweit Entsetzen aus.
L.Zimmermann--NZN