Zürcher Nachrichten - Oberstes US-Gericht ermöglicht weitere Abschiebungen nach Kriegsgesetz von 1798

EUR -
AED 4.315152
AFN 77.708509
ALL 96.852138
AMD 448.491142
ANG 2.103707
AOA 1077.46608
ARS 1692.867744
AUD 1.766731
AWG 2.114983
AZN 1.996065
BAM 1.958827
BBD 2.365606
BDT 143.531799
BGN 1.957646
BHD 0.442923
BIF 3471.553207
BMD 1.174991
BND 1.516883
BOB 8.115541
BRL 6.345419
BSD 1.17454
BTN 106.215586
BWP 15.56238
BYN 3.462451
BYR 23029.817846
BZD 2.36217
CAD 1.617428
CDF 2631.978985
CHF 0.93526
CLF 0.027299
CLP 1070.885484
CNY 8.288974
CNH 8.27372
COP 4466.84467
CRC 587.522896
CUC 1.174991
CUP 31.137254
CVE 110.435656
CZK 24.285177
DJF 209.15766
DKK 7.470444
DOP 74.667289
DZD 152.34334
EGP 55.789738
ERN 17.624861
ETB 183.52108
FJD 2.648192
FKP 0.879185
GBP 0.877671
GEL 3.168367
GGP 0.879185
GHS 13.482835
GIP 0.879185
GMD 85.774311
GNF 10213.261358
GTQ 8.995863
GYD 245.719709
HKD 9.144171
HNL 30.922442
HRK 7.532747
HTG 153.951832
HUF 385.151393
IDR 19592.088787
ILS 3.766621
IMP 0.879185
INR 106.613135
IQD 1538.577555
IRR 49493.544354
ISK 148.41283
JEP 0.879185
JMD 188.054601
JOD 0.833059
JPY 182.086549
KES 151.515079
KGS 102.752804
KHR 4702.386633
KMF 492.911492
KPW 1057.491268
KRW 1720.480396
KWD 0.36051
KYD 0.978813
KZT 612.546565
LAK 25462.346819
LBP 105176.728999
LKR 362.920819
LRD 207.301224
LSL 19.815521
LTL 3.469442
LVL 0.710741
LYD 6.379995
MAD 10.805297
MDL 19.854766
MGA 5203.151106
MKD 61.58937
MMK 2466.617904
MNT 4166.358748
MOP 9.418054
MRU 47.004836
MUR 53.990968
MVR 18.088629
MWK 2036.690621
MXN 21.126092
MYR 4.808648
MZN 75.093803
NAD 19.815521
NGN 1705.53442
NIO 43.227904
NOK 11.911281
NPR 169.94896
NZD 2.027652
OMR 0.451782
PAB 1.174515
PEN 3.954311
PGK 5.062068
PHP 69.231624
PKR 329.162758
PLN 4.221642
PYG 7889.359242
QAR 4.280496
RON 5.094291
RSD 117.388641
RUB 92.967943
RWF 1709.478019
SAR 4.40866
SBD 9.607607
SCR 17.223335
SDG 706.756952
SEK 10.910905
SGD 1.51451
SHP 0.881547
SLE 28.346692
SLL 24638.971924
SOS 670.04968
SRD 45.293589
STD 24319.935326
STN 24.534259
SVC 10.276881
SYP 12991.498391
SZL 19.808863
THB 36.931722
TJS 10.793679
TMT 4.124217
TND 3.433491
TOP 2.829096
TRY 50.173396
TTD 7.970316
TWD 36.798371
TZS 2916.912694
UAH 49.627044
UGX 4174.450755
USD 1.174991
UYU 46.090635
UZS 14149.865707
VES 314.239221
VND 30925.755393
VUV 142.323844
WST 3.261166
XAF 656.986216
XAG 0.018396
XAU 0.000271
XCD 3.175471
XCG 2.116771
XDR 0.81708
XOF 656.986216
XPF 119.331742
YER 280.241445
ZAR 19.712468
ZMK 10576.317779
ZMW 27.102111
ZWL 378.346528
  • Goldpreis

    69.6000

    4369.7

    +1.59%

  • SDAX

    -26.6100

    16836.73

    -0.16%

  • DAX

    82.6800

    24269.17

    +0.34%

  • MDAX

    210.8600

    30170.05

    +0.7%

  • TecDAX

    9.8100

    3562.25

    +0.28%

  • Euro STOXX 50

    36.6000

    5757.31

    +0.64%

  • EUR/USD

    0.0015

    1.1759

    +0.13%

Oberstes US-Gericht ermöglicht weitere Abschiebungen nach Kriegsgesetz von 1798
Oberstes US-Gericht ermöglicht weitere Abschiebungen nach Kriegsgesetz von 1798 / Foto: WIN MCNAMEE - GETTY IMAGES/AFP

Oberstes US-Gericht ermöglicht weitere Abschiebungen nach Kriegsgesetz von 1798

Das Oberste Gericht der USA hat der Regierung von Präsident Donald Trump vorerst weitere Abschiebungen von angeblichen Bandenmitgliedern auf Grundlage eines Kriegsgesetzes aus dem 18. Jahrhundert ermöglicht. Der Supreme Court hob am Montag (Ortszeit) die Entscheidung eines Bundesrichters auf, der den "Alien Enemies Act" von 1798 als ungeeignete Grundlage für die Abschiebungen verworfen hatte. Trump sprach nach der höchstrichterlichen Entscheidung von einem "großartigen Tag für die Gerechtigkeit in Amerika".

Textgröße:

Der mit der Mehrheit von fünf gegen vier Richterstimmen gefällte Beschluss hat jedoch nur vorläufigen Charakter und erging aus formalen Gründen. Das Oberste Gericht befand, dass sich die klagenden fünf Venezolaner beim falschen Gericht gegen ihre drohenden Abschiebungen gewandt hätten. Da sie in Texas inhaftiert seien, müssten sie auch bei der dort angesiedelten Bundesgerichtsbarkeit klagen. Stattdessen hatten die Venezolaner ihre Klage bei einem Bundesrichter in der Hauptstadt Washington eingereicht.

Die Verfassungsrichter ließen damit die Tür dafür offen, dass die Abschiebungen aufgrund des Gesetzes von 1798 erneut vor unteren Gerichten angefochten werden können. Auf die eigentliche Frage, ob das für Kriegszeiten gedachte und zuvor seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr angewendete Gesetz überhaupt für Ausweisungen angeblicher Krimineller anwendbar ist, ging der Supreme Court nicht ein.

Er entschied jedoch, dass die von Abschiebungsentscheidungen nach dem Alien Enemies Act Betroffenen rechtzeitig über ihre geplante Abschiebung unterrichtet werden müssten. Sie müssten so die Möglichkeit bekommen, "ihre Abschiebung anzufechten". Ein Anwalt der Bürgerrechtsorganisation ACLU bezeichnete diesen Teil der Entscheidung als "wichtigen Sieg".

Trump feierte den Beschluss des Obersten Gerichts gleichwohl als Bestätigung seines Vorgehens. "Der Supreme Court hat die Rechtsstaatlichkeit in unserer Nation aufrecht erhalten, indem er dem Präsidenten, wer immer das auch sein mag, ermöglicht, unsere Grenzen zu sichern und unsere Familien und unser Land selbst zu schützen", schrieb der Präsident in seinem Onlinedienst Truth Social. Den Zusatz "Ein großartiger Tag für die Gerechtigkeit in Amerika!" setzte Trump in Großbuchstaben.

Seine Regierung hatte am 15. März mehr als 200 angebliche Mitglieder der venezolanischen Bande Tren de Aragua nach El Salvador ausfliegen lassen, wo sie in einem Hochsicherheitsgefängnis für Schwerverbrecher inhaftiert wurden. Am selben Tag untersagte der in Washington ansässige Bundesrichter James Boasberg diese Abschiebungen. Seine Entscheidung wurde später von einem Bundesberufungsgericht bestätigt, woraufhin sich die Regierung an den von konservativen Richtern dominierten Supreme Court wandte.

Anwälte von mehreren der abgeschobenen Venezolaner führten ins Feld, dass ihre Mandanten nicht Tren de Aragua angehören würden, keine Verbrechen begangen hätten und hauptsächlich wegen ihrer Tätowierungen fälschlicherweise als Bandenmitglieder eingestuft worden seien.

Nach der jetzt ergangenen Entscheidung des Obersten Gerichts schrieb indessen Heimatschutzministerin Kristi Noem im Onlinedienst X, damit sei Trumps Recht bestätigt worden, "die Invasion unseres Landes durch Terroristen zu stoppen, indem Kriegsvollmachten angewendet werden". Die Trump-Regierung hatte Tren de Aragua im Februar in die Liste ausländischer "Terrororganisationen" aufgenommen.

Nach Angaben des Weißen Hauses soll die unter anderem im Menschenhandel, Drogenschmuggel und der Geldwäsche tätige Bande eng mit der Regierung des linksautoritären venezolanischen Präsidenten Nicolás Maduro verbunden sein. Trump erhob die Anschuldigung, die Bande führe "einen irregulären Krieg" gegen die USA, teilweise auf direkte Anweisung der Maduro-Regierung.

Vizepräsident JD Vance erklärte nach der Supreme-Court-Entscheidung, damit sei die Vorstellung zurückgewiesen worden, dass "weit links stehende Richter" in der Hauptstadt, Trumps Einwanderungspolitik aufheben könnten. "Dies ist eine große Niederlage für die Verrückten und ein großer Sieg für das amerikanische Volk", schrieb Vance auf X.

Die Entscheidung des Supreme Court wurde mit den Stimmen von fünf konservativen Richtern getroffen. Die konservative Richterin Amy Coney Barrett scherte jedoch aus und stimmte mit ihren drei linksliberalen Kolleginnen dagegen. Eine dieser Richterinnen, Sonia Sotomayor, bezeichnete die Anwendung des Gesetzes von 1798 als "außerordentliche Bedrohung der Rechtsstaatlichkeit".

Die Trump-Regierung erzielte am Montag noch einen weiteren Etappenerfolg vor dem Obersten Gericht. Darin ging es um den Fall eines Salvadorianers, der am 15. März ebenfalls in das zentralamerikanische Land zur dortigen Inhaftierung abgeschoben worden war - in seinem Fall räumte die Regierung allerdings später ein, dass der Mann aufgrund eines "Verwaltungsfehlers" abgeschoben worden sei.

Der Supreme Court setzte gleichwohl nun die Anordnung einer Bundesrichterin außer Kraft, wonach der 29-jährige Kilmar Armando Ábrego García bis Montag (Ortszeit) zurück in die USA hätte gebracht werden müssen. Der Vorsitzende Richter John Roberts forderte die Anwälte des Mannes auf, ihre Argumente in dem Fall bis zum Dienstag um 17.00 Uhr Ortszeit vorzulegen.

Die Regierung hatte in ihrem Eilantrag trotz des eingeräumten Irrtums bei der Abschiebung darauf beharrt, dass Ábrego García der salvadorianischen Verbrecherbande MS-13 angehöre und seine Abschiebung deshalb zulässig sei. Die Bundesrichterin hatte hingegen befunden, dass es für eine Zugehörigkeit des 29-Jährigen zur MS-13 keine Belege gebe.

O.Krasniqi--NZN