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Seine antisemitischen Äußerungen schaden Kanye West auch finanziell: Der US-Rapper und Modedesigner teilte am Donnerstag im Online-Dienst Instagram mit, er habe innerhalb eines Tages zwei Milliarden Dollar verloren. Nach antisemitischen Beiträgen in den Online-Netzwerken und weiteren umstrittenen Aktionen hatten zuvor eine Reihe von Marken, darunter zuletzt Adidas, ihre Zusammenarbeit mit dem 45-Jährigen beendet.
"Ich bin immer noch am Leben", erklärte der umstrittene Musiker in seinem an "Ari Emmanuel" adressierten Post weiter. "Dies ist eine Liebesrede. Ich liebe dich immer noch. Gott liebt dich immer noch." Es sei nicht das Geld, "was mich ausmacht", sondern die Menschen, heißt weiter. Wests Botschaft "gefiel" mehr als 1,6 Millionen seiner Fans.
Emanuel, der sich mit einem m schreibt, ist Chef der Unterhaltungsfirma Endeavor. Er hatte dazu aufgerufen, keine Geschäfte mehr mit West zu machen.
Der nach eigenen Angaben an einer bipolaren Störung leidende Musiker und Designer sorgt seit Wochen mit umstrittenen Aktionen und antisemitischen Äußerungen für Empörung. Neben Balenciaga und Gap hat auch Adidas inzwischen die Zusammenarbeit mit Ye, wie der 45-Jährige sich inzwischen nennt, beendet. "Adidas duldet keinen Antisemitismus und keine andere Art von Hassrede", erklärte der Sportartikelhersteller am Dienstag.
Nach Drohungen gegen Juden war West kürzlich für kurze Zeit von den Online-Plattformen Twitter und Instagram gesperrt worden. Wenige Tage zuvor war er zudem mit einem Shirt mit der Aufschrift "White Lives Matter" (Das Leben von Weißen zählt) bei der Pariser Fashion Week aufgetreten - eine Reaktion der Rechtsextremen in den USA auf den Slogan "Black Lives Matter", der bei Demonstrationen gegen Rassismus und Polizeigewalt gegen Schwarze berühmt wurde.
Eine Reihe von Stars distanzierten sich inzwischen von West, darunter auch seine Ex-Frau Kim Kardashian. Der australische Musiker Nick Cave zeigte sich hingegen überzeugt, dass Wests "Musikgenie" langfristig obsiegen werde. Für ihn sei West "der größte Künstler unserer Generation", sagte der 65-jährige Rocker am Donnerstag in London. Er glaube deshalb auch, dass sich die Musik auf Dauer gegen "den schlimmsten Aspekt seines Charakters" durchsetzen werde.
S.Scheidegger--NZN