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In Deutschland hat sich die Zahl der Pflegebedürftigen von Ende 2019 bis Ende 2021 um 20 Prozent oder rund 830.000 auf 4,96 Millionen erhöht. Der starke Anstieg lässt sich allerdings durch statistische Effekte wie den seit 2017 weiter gefassten Pflegebedürftigkeitsbegriff sowie einer vorherigen Untererfassung der Menschen mit Pflegegrad 1 erklären, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte.
Im Vergleich zu Dezember 2019 sank demnach die Zahl der in Pflegeheimen vollstationär versorgten Menschen um drei Prozent oder 25.000. Deutlich um 26 Prozent oder 858.000 Menschen stieg die Zahl derjenigen, die zu Hause gepflegt wurden. Dabei stieg der Anteil der durch ambulante Dienste betreuten Pflegebedürftigen um 6,5 Prozent oder 64.000, die Zahl der überwiegend durch Angehörige versorgten Pflegebedürftigen stieg um gut ein Fünftel oder 437.000.
Etwa fünf von sechs Pflegebedürftigen - insgesamt 84 Prozent oder 4,17 Millionen Menschen - wurden der Statistik zufolge Ende 2021 zu Hause versorgt. 2,55 Millionen dieser Pflegebedürftigen erhielten ausschließlich Pflegegeld und wurden überwiegend durch Angehörige gepflegt. Weitere 1,05 Millionen Pflegebedürftige wurden zu Hause entweder mit Unterstützung oder vollständig durch ambulante Pflege- und Betreuungsdienste versorgt. Rund ein Sechstel der Pflegebedürftigen oder 790.000 Menschen lebte vollstationär im Pflegeheim.
Vier von fünf der Pflegebedürftigen waren Ende vergangenen Jahres 65 Jahre oder älter. Ein Drittel war mindestens 85 Jahre alt. Die Mehrheit der Pflegebedürftigen war weiblich.
Mit zunehmendem Alter steigt der Statistik zufolge die Wahrscheinlichkeit, pflegebedürftig zu sein: Bei den 70- bis 74-Jährigen waren rund neun Prozent pflegebedürftig, bei den Menschen ab 90 Jahren aber 82 Prozent.
O.Pereira--NZN