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Vor dem "Krisengipfel" mit Vertretern der Ärzteschaft hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) Entlastungen für die Hausarztpraxen zugesichert. "Wir werden dafür sorgen, dass viel weniger Menschen in die Praxen kommen müssen, dass es entbürokratisiert wird und dass die Praxis auch attraktiver wird", sagte Lauterbach am Dienstag im ZDF-"Morgenmagazin".
Künftig werde es zum Beispiel viel mehr Telemedizin geben, zudem sollten die Hausärzte entbudgetiert werden und "wir wollen entbürokratisieren", sagte Lauterbach. "Wir arbeiten seit vor der Sommerpause letzten Jahres daran."
Die Praxen seien überfüllt, weil viele Patienten kommen, um ein Rezept zu verlängern oder um eine Krankschreibung zu bekommen. Das gehe künftig bei in der Praxis bekannten Patienten telefonisch, betonte er. Auch die elektronische Patientenakte werde kommen. Der sogenannte Quartalsschein für die Abrechnung bei den Kassen werde abgeschafft und stattdessen eine jährliche Pauschale eingeführt. Auch die Arzneimittelregresse sollen demnach "deutlich" zurückfahren werden.
"Vieles von dem, was gefordert wurde, setzen wir um", betonte Lauterbach. Forderungen nach mehr Geld sehe er derzeit allerdings "nicht als Priorität".
Angesichts der angespannten Lage in den Hausarztpraxen trifft sich Lauterbach an diesem Dienstag mit Vertreterinnen und Vertretern der Ärzteschaft. Aus Protest gegen die Gesundheitspolitik Lauterbachs hatten zwischen den Jahren tausende Ärztinnen und Ärzte ihre Praxen geschlossen. Der Vorsitzende des Virchowbundes, Dirk Heinrich, hat mit längeren Praxisschließungen im Januar gedroht, sollte die Ärzteschaft mit dem Minister nicht zu einer Verständigung kommen.
Y.Keller--NZN