Zürcher Nachrichten - Ärzte und Kliniken dringen auf schnelle Einführung einer Corona-Impfpflicht

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Ärzte und Kliniken dringen auf schnelle Einführung einer Corona-Impfpflicht
Ärzte und Kliniken dringen auf schnelle Einführung einer Corona-Impfpflicht

Ärzte und Kliniken dringen auf schnelle Einführung einer Corona-Impfpflicht

Vertreter von Ärzten und Kliniken in Deutschland fordern das zügige Einführen einer Corona-Impfpflicht. "Wenn es keine Mehrheit für eine Impfpflicht ab 18 Jahren gibt, brauchen wir zumindest eine Impfpflicht für alle ab 50 Jahren", sagte die Vorsitzende der Ärztegewerkschaft Marburger Bund, Susanne Johna, den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland vom Samstag.

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"Wichtig ist, dass wir diese Nachweispflicht jetzt sofort einführen und nicht erst im Herbst", fügte Johna hinzu. "Damit die Impfpflicht auch rechtzeitig gegen eine weitere Corona-Welle wirken kann, müssen wir uns beeilen und dürfen nicht mehr wochenlang warten."

Die Politik habe in der Pandemie "oft genug" erst abgewartet "und dann viel zu spät reagiert", kritisierte die Medizinerin. "Ich mache mir große Sorgen, dass wir im Herbst in eine neue große Welle geraten und schon wieder ein Déjà-vu erleben." Die Krankenhäuser könnten dann "wieder enormen Belastungen ausgesetzt" sein. Auch würden womöglich erneut umfangreiche Corona-Eindämmungsmaßnahmen notwendig.

Ähnlich äußerte sich der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Gerald Gaß. "Wir haben uns klar für eine allgemeine Impfpflicht ausgesprochen, denn nur eine möglichst hohe Impfquote wird uns aus der immer wiederkehrenden Gefahr herausholen, die Kliniken zu überlasten", sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe vom Samstag. "Ohne eine hohe Impfquote laufen wir Gefahr, dass sich in diesem Herbst das vergangene Jahr wiederholt und wir in die nächste Welle geraten."

Die DKG sei für eine allgemeine Impfpflicht ab 18 Jahren, unterstrich Gaß. Sollte es dafür keine Mehrheit im Bundestag geben, sei "auf jeden Fall auch eine Impfpflicht ab 50 angezeigt und ein möglicher Kompromiss".

Am kommenden Donnerstag soll der Bundestag entscheiden, ob eine Impfpflicht kommt, für wen sie gelten soll und wie sie umgesetzt wird. Zuletzt war weiter unklar, welches der konkurrierenden Modelle mit einer Mehrheit rechnen kann.

Auf dem Tisch liegen Anträge für eine Impfpflicht ab 18 sowie für eine Impfpflicht ab 50 mit vorgeschalteter Beratungspflicht. Beide Vorschläge haben Unterstützer in der Ampel-Koalition. Die Unionsfraktion will ein "Impfvorsorgegesetz", das je nach Lage eine Impfpflicht für bestimmte Bevölkerungsgruppen erlauben würde. Weitere Anträge richten sich grundsätzlich gegen jede Impfpflicht.

R.Bernasconi--NZN