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Auf Patientinnen und Patienten kommen am Donnerstag längere Wartezeiten beim Praxisbesuch zu. Der Ärzteverband Virchowbund unterstützt den Warnstreik, mit dem die medizinischen Fachangestellten (MFA) ihre Forderung nach besserer Bezahlung unterstreichen wollen, wie ein Sprecher am Mittwoch mitteilte. "Die Praxen sind chronisch unterfinanziert, das bekommen auch unsere MFA täglich zu spüren", erklärte Dirk Heinrich, der Bundesvorsitzende des Virchowbundes, der die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte unterstützt.
Heinrich wies darauf hin, dass sich inzwischen bei den Praxisangestellten "Stress und Arbeitsbelastung ins Unerträgliche" steigerten. "Viele orientieren sich trotz Liebe zu ihrem Beruf um und verlassen die ambulante Versorgung." Der Virchowbund rief alle Praxisinhaberinnen und -inhaber auf, den Streik "so weit wie möglich" zu unterstützen.
Zu dem Warnstreik am Donnerstag hatte der Verband medizinisch Fachberufe (vmf) aufgerufen. Der Aufruf richtete sich an die bundesweit 330.000 Medizinischen Fachangestellten, Arzthelferinnen und Arzthelfern sowie Auszubildenden.
Ziel ist es laut vmf, den Druck auf die Arbeitgeberseite zu verstärken und grundlegende Verbesserungen beim Gehalt zu erzielen. Den Angaben zufolge ist der Warnstreik ein Novum in der 60-jährigen Geschichte des Verbands.
Der Branchenverband hatte zu Beginn der Tarifverhandlungen im November ein Forderungspaket vorgelegt, das seinen Angaben zufolge auf eine prozentualen Gehaltssteigerung von durchschnittlich 14,6 Prozent über alle Berufsjahr- und Tätigkeitsgruppen hinausläuft. Das Angebot der Arbeitgeberseite würde den Angaben zufolge eine durchschnittliche Erhöhung von 5,5 Prozent bewirken.
Eine Sprecherin des Verbandes vmf sagte zu AFP, dass bei Praxisbesuchen am Donnerstag mit längeren Wartezeiten zu rechnen sei, weil die Ärzte wegen des Streiks auch die Aufgaben der Angestellten erledigen müssten. Vereinzelt könnten Praxen auch geschlossen bleiben, wobei der Notdienst nicht betroffen sei.
W.O.Ludwig--NZN