Zürcher Nachrichten - Bundestag diskutiert leidenschaftlich Für und Wider einer Impfpflicht

EUR -
AED 3.9636
AFN 76.076795
ALL 99.065981
AMD 422.043906
ANG 1.931871
AOA 989.564577
ARS 1157.790172
AUD 1.719171
AWG 1.945136
AZN 1.834208
BAM 1.955478
BBD 2.179971
BDT 131.208397
BGN 1.9561
BHD 0.406744
BIF 3159.699446
BMD 1.079132
BND 1.450168
BOB 7.461083
BRL 6.131845
BSD 1.079637
BTN 92.503198
BWP 14.821452
BYN 3.533235
BYR 21150.993561
BZD 2.168673
CAD 1.54372
CDF 3100.347182
CHF 0.953511
CLF 0.026617
CLP 1021.431022
CNY 7.845507
CNH 7.857065
COP 4476.780448
CRC 540.018594
CUC 1.079132
CUP 28.597007
CVE 110.729928
CZK 24.944467
DJF 191.783851
DKK 7.461338
DOP 68.254834
DZD 144.654821
EGP 54.567945
ERN 16.186985
ETB 140.386771
FJD 2.514972
FKP 0.833058
GBP 0.835087
GEL 2.978346
GGP 0.833058
GHS 16.723567
GIP 0.833058
GMD 77.697521
GNF 9340.969285
GTQ 8.331744
GYD 226.545849
HKD 8.396998
HNL 27.809289
HRK 7.535553
HTG 141.548331
HUF 402.128052
IDR 18060.25067
ILS 3.988004
IMP 0.833058
INR 92.359105
IQD 1413.663345
IRR 45431.470529
ISK 143.708174
JEP 0.833058
JMD 169.894389
JOD 0.765134
JPY 161.403676
KES 139.751104
KGS 93.521061
KHR 4274.442991
KMF 492.636805
KPW 971.200804
KRW 1587.339041
KWD 0.332694
KYD 0.899806
KZT 543.523029
LAK 23374.006079
LBP 96690.256057
LKR 319.65885
LRD 215.63755
LSL 19.942799
LTL 3.186397
LVL 0.652757
LYD 5.206823
MAD 10.391567
MDL 19.358979
MGA 5028.756489
MKD 61.512592
MMK 2265.407181
MNT 3768.086978
MOP 8.653996
MRU 42.965689
MUR 49.24037
MVR 16.61824
MWK 1873.373526
MXN 21.960234
MYR 4.788652
MZN 68.966988
NAD 19.942049
NGN 1664.173139
NIO 39.663454
NOK 11.308768
NPR 147.985436
NZD 1.891828
OMR 0.415439
PAB 1.079637
PEN 3.96527
PGK 4.356296
PHP 61.753338
PKR 302.426999
PLN 4.185031
PYG 8620.580651
QAR 3.928851
RON 4.978146
RSD 117.178621
RUB 91.191006
RWF 1528.051372
SAR 4.047952
SBD 9.07689
SCR 15.513714
SDG 647.479312
SEK 10.810745
SGD 1.450241
SHP 0.848029
SLE 24.577208
SLL 22628.866448
SOS 616.725876
SRD 39.490309
STD 22335.860359
SVC 9.446445
SYP 14030.722154
SZL 19.942347
THB 36.885023
TJS 11.762927
TMT 3.776963
TND 3.351245
TOP 2.527441
TRY 40.950049
TTD 7.325828
TWD 35.85944
TZS 2854.343888
UAH 44.683164
UGX 3945.368689
USD 1.079132
UYU 45.522505
UZS 13958.576361
VES 75.203448
VND 27663.55714
VUV 132.992887
WST 3.051534
XAF 655.858132
XAG 0.032026
XAU 0.000347
XCD 2.916409
XDR 0.813288
XOF 652.875445
XPF 119.331742
YER 265.466669
ZAR 19.932221
ZMK 9713.482278
ZMW 30.311431
ZWL 347.480168
  • TecDAX

    48.1800

    3636.42

    +1.32%

  • DAX

    376.4900

    22539.98

    +1.67%

  • SDAX

    188.5000

    15421.64

    +1.22%

  • MDAX

    298.1900

    27691.41

    +1.08%

  • Euro STOXX 50

    71.9100

    5320.3

    +1.35%

  • Goldpreis

    2.0000

    3148

    +0.06%

  • EUR/USD

    -0.0018

    1.0803

    -0.17%

Bundestag diskutiert leidenschaftlich Für und Wider einer Impfpflicht
Bundestag diskutiert leidenschaftlich Für und Wider einer Impfpflicht

Bundestag diskutiert leidenschaftlich Für und Wider einer Impfpflicht

Der Bundestag hat am Mittwoch erstmals über das Für und Wider einer allgemeinen Impfpflicht diskutiert: In einer leidenschaftlichen mehrstündigen Orientierungsdebatte warben die Befürworter einer solchen Regelung für ihre Position, es gab aber auch Unterstützung für eine partielle Impfpflicht ab 50 oder für den Verzicht auf jegliche Regelung. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) warb für eine allgemeine Pflicht: "Der einzige Weg ist eine Impfpflicht, mit der wir uns alle gegenseitig schützen, und damit müssen wir jetzt beginnen."

Textgröße:

Lauterbach widersprach dem Argument, dass eine Impfpflicht auf eine Einschränkung persönlicher Freiheiten hinauslaufe. "Die Freiheit gewinnen wir durch die Impfung zurück", sagte er. Da die Umsetzung einer Impfpflicht fünf bis sechs Monate dauere, müsse jetzt gehandelt werden: "Wenn wir das Problem vor uns wegschieben, wird das Problem mit voller Stärke zurückkommen."

Lauterbach äußerte sich im Plenum nicht als Minister, sondern als einfacher Abgeordneter. Die Bundesregierung hat zur Impfpflicht keinen eigenen Gesetzentwurf vorgelegt; die Abgeordneten selbst sollen Entwürfe zur Ausgestaltung ausarbeiten.

Es gebe Sorgen und Ängste in der Gesellschaft, die man ernst nehmen müsse, aber "es gibt auch Erwartungen an konsequentes Handeln", sagte die stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Dagmar Schmidt. Die Impfpflicht sei für sie "kein leichter Schritt", aber die Alternativen seien weitere "viele Tote, Kranke und Long-Covid-Patienten" oder immer neue Kontakt- und Zugangsbeschränkungen.

"Jetzt stehen wir in der Verantwortung, die bestehenden Impflücken zu schließen", sagte die Grünen-Gesundheitsexpertin Kirsten Kappert-Gonther. Sie befürwortete ebenfalls eine Impfpflicht. Eine Verpflichtung für alle ab 50 berge die Gefahr, dass bei den Jüngeren die Impfbereitschaft nachlässt, warnte sie.

Demgegenüber äußerte Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) Sympathie für eine Impfpflicht ab 50. Es müsse geklärt werden, ob es nicht mildere Mittel gebe als eine allgemeine Impfpflicht ab 18. Ausdrücklich würdigte er die Bundestagsdebatte, bei der der Fraktionszwang aufgehoben worden war: "Überall wird über diese Sache sehr leidenschaftlich diskutiert."

Der Unions-Gesundheitsexperte Tino Sorge (CDU) kritisierte im Namen der CDU/CSU erneut, dass die Bundesregierung keinen eigenen Gesetzentwurf für eine Impfpflicht vorgelegt hat. Auch er betonte, "dass Impfen der Weg aus der Pandemie ist" und eine Impfpflicht daher sinnvoll. Er warb aber für eine "differenzierte" Lösung und einen Kompromiss im Rahmen der parlamentarischen Beratungen.

In der Debatte meldeten sich auch die Gegner einer Impfpflicht zu Wort. FDP-Vize Wolfgang Kubicki sagte, es gebe vielfältige Gründe, warum sich Menschen gegen eine Impfung entscheiden. "Wir tun gut daran, die Impfung nicht durch eine moralische Aufladung zu einer Solidaritätspflicht zu machen", sagte der Bundestagsvizepräsident. "Damit würden wir sie zwangsläufig politisieren."

Auch der Linken-Abgeordnete Gregor Gysi sprach sich gegen eine Impfpflicht aus. Diese würde die Spaltung der Gesellschaft vertiefen, warnte er.

Die AfD bekräftigte ihr Nein zur Impfpflicht. Diese sei "verfassungswidrig und unverhältnismäßig", sagte Fraktionschefin Alice Weidel in der Debatte. Nach der Debatte sollen sich Gruppen von Abgeordneten zusammenfinden und aus dem Parlament heraus Anträge vorlegen. Sorge kündigte am Mittwoch einen eigenen Antrag der Union an.

Der CDU-Abgeordnete Günter Krings brachte ein "Vorratsgesetz" ins Gespräch, das eine Impfpflicht nicht sofort einführe, dass aber bei Bedarf per Bundestagsbeschluss "scharf" geschaltet werden könne.

Bislang zeichnen sich drei Modelle ab: Die Impfpflicht für alle Erwachsenen, eine Impfpflicht ab 50 sowie ein Nein zur Impfpflicht. Mitte Februar soll der Bundestag in erster Lesung über die bis dahin vorliegenden Anträge beraten. Eine Entscheidung dürfte dann im März fallen. Bis zum Sommer soll den Menschen dann Zeit gegeben werden, sich impfen zu lassen.

S.Scheidegger--NZN