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Gegen einen bereits wegen Totschlags verurteilten ehemaligen Oberarzt hat am Mittwoch ein weiterer Prozess vor dem Landgericht Essen begonnen. Die Staatsanwaltschaft legt dem 46-jährigen Andreas B. zur Last, zwei an Covid-19 erkrankte Patienten jeweils mit einer Mischung verschiedener Medikamente getötet zu haben. Zum Prozessbeginn schwieg der Angeklagte, wie ein Sprecher sagte.
In einem Fall soll er den Angehörigen eines schwerst, aber nicht unheilbar an Corona erkrankten Patienten mitgeteilt haben, dass dessen Leben nicht mehr zu retten sei und "menschlich beendet" werden müsse. Wegen dieser Äußerung seien die Angehörigen damit einverstanden gewesen, die lebenserhaltenden Maschinen abzustellen. Über eine mögliche Verlängerung der Behandlung habe der Arzt sie nicht informiert. Seinem Patienten gab er demnach verschiedene Medikamente in tödlicher Dosierung.
In einem anderen Fall soll der Oberarzt ein längeres Gespräch mit Angehörigen eines im Sterben liegenden Patienten geführt haben. Obwohl die Angehörigen immer wieder darauf hingewiesen hätten, Sterbehilfe aus religiösen Gründen abzulehnen, habe B. auch diesem Erkrankten eine tödliche Kombination an Medikamenten verabreicht. Beide Taten soll er im November 2020 begangen haben.
Der Mediziner wurde bereits im November wegen Totschlags zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt. Er hatte einem Corona-Patienten eine tödliche Dosis Medikamente verabreicht, weil er diesen offenbar "erlösen" wollte. Die beiden Fälle, die nun verhandelt werden, wurden damals aus dem Verfahren abgetrennt. Für den Prozess sind zunächst neun weitere Verhandlungstage bis Ende Juni angesetzt.
J.Hasler--NZN