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Im ersten Coronajahr 2020 ist die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die wegen Alkoholmissbrauchs stationär im Krankenhaus behandelt werden mussten, im Vergleich zum Vorjahr um 40 Prozent zurückgegangen. Rund 12.200 Kinder und Jugendliche zwischen zehn und unter 20 Jahren waren 2020 betroffen, wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mitteilte. 2019 hatte die Zahl noch bei 20.300 gelegen.
Trotz des Rückgangs ist das Risiko einer akuten Alkoholvergiftung für Jugendliche zwischen 15 und unter 20 Jahren nach wie vor am höchsten. Mit 9900 Fällen verzeichnete diese Altersgruppe die häufigsten Krankenhausbehandlungen. Danach folgen die 50- bis unter 55-Jährigen mit 8400 Fällen.
Insgesamt waren die Zahlen auch in allen anderen Altersgruppen rückläufig. Mit insgesamt 76.200 Fällen in allen Gruppen gab es im Vergleich zu 2019 fast ein Viertel weniger Krankenhausbehandlungen wegen akuter Alkoholvergiftung. Der Rückgang ist mit jeweils über 41 Prozent aber vor allem bei den jungen Menschen zwischen 15 und unter 20 Jahren sowie zwischen 20 und unter 25 Jahren sehr deutlich.
Als Grund für den starken Rückgang gaben die Statistiker neben Kontaktbeschränkungen an, dass zahlreiche Feste durch die Pandemie ausfielen und Lokale geschlossen blieben. Dennoch seien die Zahlen immer noch weit höher als zur Jahrtausendwende. Im Jahr 2000 hatte es über alle Altersgruppen hinweg insgesamt rund 54.000 Fälle gegeben, rund 41 Prozent weniger als 20 Jahre später. Auch bei den Zehn- bis unter 20-Jährigen gab es damals 28,6 Prozent weniger Fälle.
An demografischen Effekten liegt es aber nicht. Die Pro-Kopf-Fallzahlen sind über alle Altersgruppen hinweg seit 2000 gestiegen. Generell neigen Männer stärker zum Rauschtrinken als Frauen. 71,2 Prozent aller im Krankenhaus behandelten Alkoholmissbrauchsfälle entfielen 2020 auf sie. Nur in der Gruppe der Zehn- bis unter 15-Jährigen sind sie mit 39 Prozent in der Minderheit.
D.Graf--NZN