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Die strikte Null-Covid-Politik der chinesischen Führung wirkt sich zusehends negativ auf die Wirtschaft aus. Die Exporte der Volksrepublik sanken im Oktober erstmals seit mehr als zwei Jahren. Auch die nachlassende Nachfrage aus Europa und den USA nach chinesischen Produkten wirkt sich immer stärker aus.
Die Ausfuhren Chinas schrumpften im Oktober im Jahresvergleich um 0,3 Prozent, wie der chinesische Zoll am Montag mitteilte. Dies war der erste Rückgang seit Mai 2020. Im September waren die Exporte noch um 5,7 Prozent gestiegen.
In China gilt noch immer eine sehr strenge Null-Covid-Politik. Lockdowns bis hin zu Betriebsschließungen wegen kleiner Corona-Ausbrüche belasten die Wirtschaft und den Alltag der Menschen. Produktion und Konsum leiden.
Betroffen war zuletzt etwa eine Fabrik des taiwanischen Apple-Zulieferers Foxconn in China. Apple erklärte am Sonntag, wegen der Corona-Restriktionen sei die Produktion von iPhones in der Riesenfabrik im zentralchinesischen Zhengzhou "erheblich" reduziert. Kunden müssten länger auf ihr neues Gerät warten. Foconn hat bereits gewarnt, infolge der chinesischen Lockdowns müsse der Konzern seine Geschäftserwartungen für das vierte Quartal nach unten revidieren.
Auch die chinesischen Importe gingen nach Angaben des Zolls im Oktober zurück. Sie waren um 0,7 Prozent geringer als ein Jahr zuvor. Es war der erste Rückgang der Einfuhren im Vergleich zum Vorjahresmonat seit vergangenem März. Im September hatten die Einfuhren noch um 0,3 Prozent zugenommen.
Die schlechten Außenhandelszahlen für Oktober könnten helfen, in der Corona-Politik "den Hebel umzulegen", wie Analyst Ken Cheung von der japanischen Mizuho-Bank sagte. Zhiwei Zhang von Pinpoint Asset Management glaubt, dass ein Lockern der Restriktionen "ein langer Prozess" sein wird - eine "deutliche Veränderung" erwartet er erst frühestens im kommenden Jahr. Die Analysten von Nomura rechnen nicht vor März 2023 mit einer Änderung der Corona-Politik Pekings.
Noch liegt der Wert der Exporte Chinas deutlich über dem der Importe, der Außenhandelsüberschuss lag im Oktober bei rund 85 Milliarden Dollar (fast 86 Milliarden Euro). Das ist allerdings deutlich weniger als zuletzt. Im Juli etwa betrug der Überschuss noch mehr als 101 Milliarden Dollar.
A.Ferraro--NZN