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Der legendäre britische Rock-Gitarrist Jeff Beck ist tot: Er starb im Alter von 78 Jahren nach einer plötzlichen Erkrankung an bakterieller Meningitis, wie am Mittwoch auf seiner Website mitgeteilt wurde. Beck gilt als einer der größten Gitarristen aller Zeiten. Der achtfache Grammy-Gewinner arbeitete mit zahlreichen anderen Rock-Größen zusammen, darunter Jimmy Page, Rod Stewart, Roger Waters und Jon Bon Jovi. Die Musikwelt trauert um den Virtuosen.
"Im Namen seiner Familie geben wir mit tiefer und umfassender Trauer die Nachricht von Jeff Becks Ableben bekannt", hieß es auf Becks Website. Beck sei nach seiner Gehirnhautentzündung "friedlich" entschlafen.
Bereits kurz nach Bekanntgabe von Becks Tod zollten zahlreiche Rock- und Popstarts dem einstigen Mitglied der berühmten britischen Band The Yardbirds Tribut. Rolling-Stones-Sänger Mick Jagger rühmte den Verstorbenen als "einen der größten Gitarrenspieler der Welt". Jimmy Page - ebenfalls ein Rockgitarrist mit Legendenstatus - pries Becks "einzigartige Technik" sowie "offenbar grenzenlose Imagination".
"Niemand spielte Gitarre wie Jeff", konstatierte der Sänger der Band Kiss, Gene Simmons. Die Punk-Poetin Patti Smith beschrieb Beck als "quecksilberhaft, innovativ, unmöglich zu kategorisieren". Sie nannte ihn "einen der Meister meiner Generation".
Beck beeinflusste Generationen von Gitarristen mit seiner Virtuosität und Experimentierfreudigkeit. So verzichtete er in den 80er Jahren auf Plektren, zupfte stattdessen die Saiten mit dem Daumen und erzeugte damit ganz neue Klänge. Er sprengte die Genregrenzen, brillierte im Hard Rock und Rhythm and Blues ebenso wie in Jazz und Funk.
"Ich schere mich nicht um die Regeln", sagte er einmal. "Vielmehr ist es so, dass wenn ich nicht in jedem Song mindestens zehn Mail die Regeln breche, ich meinen Job nicht richtig mache". Das Magazin "Rolling Stone" setzte Beck im Jahr 2015 auf den fünften Platz der 100 größten Gitarristen aller Zeiten.
Geoffrey Arnold Beck wurde am 24. Juni in einem Vorort von London geboren. Er brachte sich das Gitarrenspiel selbst bei. Das Instrument faszinierte ihn so sehr, dass er versuchte, sich eine eigene Gitarre zu basteln.
Berühmt wurde Beck in den 1960er Jahren mit den Yardbirds, wo er den ausgeschiedenen Eric Clapton ersetzte. Dort spielte er mit Jimmy Page zusammen, dem späteren Gründer der Kult-Band Led Zeppelin.
Mit den Yardbirds und ihren bahnbrechenden Aufnahmen wie etwa "Heart Full of Soul" half er, den britischen Avantgarde-Rocksound voranzutreiben. "Der sechs-saitige Krieger" sei nicht mehr da, um die Musikwelt mit seinem "Zauber" in den Bann zu ziehen, trauerte Page.
Auch Beck gründete später seine eigene Band - die Jeff Beck Group mit dem Sänger Rod Stewart und dem Bassisten Ronnie Wood. "Jeff Beck war von einem anderen Planeten", schrieb Stewart über seinen damaligen Bandkollegen. "Als einer der wenigen Gitarristen hörte er mir bei Live-Auftritten tatsächlich zu, wenn ich sang, und reagierte". "Jeff, du warst der Größte".
Danach startete er eine lange Solo-Karriere. Mitte der 70er Jahre hatte er mit dem Album "Blow By Blow" einen besonders großen Erfolg. Produziert wurde es von George Martin, von dem Beck später sagte, der "fünfte Beatle" habe ihm die Karriere gerettet.
Beck wirkte bei vielen Alben anderer berühmter Musiker mit - so stellte er seine Künste etwa Roger Waters, Tina Turner und Jon Bon Jovi zur Verfügung. Alle Kenner hätten ihn "geliebt", twitterte Paul Young. Er war der "Gitarrist der Gitarristen".
Im vergangenen Jahr noch veröffentlichte Beck ein Album mit Hollywoodstar Johnny Depp. Auf "18" covern die beiden Hits von den Beach Boys, Marvin Gaye oder Velvet Underground.
"Als Johnny und ich anfingen, zusammen Musik zu machen, hat das echt unseren jugendlichen Geist und unsere Kreativität entfacht", erzählte Beck damals. "Wir scherzten, dass wir uns fühlten, als wären wir wieder 18, also wurde das auch zum Titel des Albums."
A.Weber--NZN