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Deutsch wird in Deutschland auch in einer deutlichen Mehrzahl der Haushalte von Menschen mit Einwanderungsgeschichte gesprochen. Dies trifft auf mehr als drei Viertel dieser Haushalte zu, wie eine am Dienstag vom Statistischen Bundesamt veröffentlichte Auswertung auf Grundlage des Mikrozensus 2022 ergab. Demnach wird allerdings in 23 Prozent der Haushalte der insgesamt rund 20,2 Millionen Menschen mit Einwanderungsgeschichte kein Deutsch gesprochen.
Die Statistiker veröffentlichten die Auswertung zum Tag der Muttersprache an Mittwoch. Knapp ein Viertel der Eingewanderten sprachen im Jahr 2022 ausschließlich Deutsch zu Hause. Mit 54 Prozent sprach demnach mehr als die Hälfte der Eingewanderten Deutsch und mindestens eine weitere Sprache.
Nach der Definition der Statistiker hat jemand eine Einwanderungsgeschichte, wenn er selbst oder beide Elternteile seit dem Jahr 1950 nach Deutschland einwanderten. Von den Menschen, die selbst nach 1950 nach Deutschland einwanderten, sprachen im Jahr 2022 knapp drei Viertel zu Hause Deutsch. Für ein gutes Fünftel der Eingewanderten war Deutsch dabei zu Hause die einzige Sprache, gut die Hälfte nutzte neben dem Deutschen noch eine weitere Sprache. Bei 27 Prozent der selbst Eingewanderten wurde Deutsch im eigenen Haushalt nicht zur Kommunikation genutzt.
Bei den direkten Nachkommen dieser Eingewanderten sprachen mehr als 90 Prozent zu Hause Deutsch. Ein Drittel der Nachkommen benutzte dabei ausschließlich Deutsch, während mit 58 Prozent mehr als die Hälfte Deutsch und eine andere Sprache zur Kommunikation einsetzte. Weniger als jede und jeder Zehnte der Nachkommen sprach zu Hause gar kein Deutsch - die waren knapp neun Prozent. Als Nachkommen werden in Deutschland geborene Menschen bezeichnet, bei denen beide Elternteile seit 1950 einwanderten.
Unter den Menschen, die zu Hause vorwiegend eine andere Sprache als Deutsch zur Kommunikation nutzten, war Türkisch mit 14 Prozent die am häufigsten gesprochene Sprache. Danach folgten Russisch mit zwölf Prozent, Arabisch mit zehn Prozent, Polnisch mit sieben Prozent, Englisch mit sechs Prozent und Rumänisch mit fünf Prozent.
G.Kuhn--NZN