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Jeder fünfte deutsche Social-Media-Nutzer im Alter von 18 bis 40 Jahren hält sich selbst für einen Influencer oder eine Influencerin. Das geht aus einer Studie im Auftrag der Unternehmensberatung Baulig Consulting hervor. Vor allem Menschen mit mehr als tausend Followern auf ihren Accounts betrachten sich demnach überdurchschnittlich oft als einflussreiche Meinungsbildner - von ihnen sehen sich der in Koblenz veröffentlichten Umfrage zufolge 40 Prozent als Influencer.
Insgesamt gibt es bei der Selbsteinschätzung des eigenen Einflusses demnach auch einen deutlichen Geschlechterunterschied: Während sich jeder vierte männliche Social-Media-Nutzer im Alter von 18 bis 40 Jahren als Influencer sieht, nimmt das nur jede sechste weibliche Nutzerin für sich in Anspruch.
Zugleich wünschen sich der Befragung zufolge viele Nutzerinnen und Nutzer dieser Altersgruppe zudem, selbst zu den Influencern zu gehören. Neben den 21 Prozent, die sich schon dafür halten, betrachten weitere 32 Prozent der mit Computern und Internet aufgewachsenen sogenannten Digital Natives den Status eines einflussreichen Meinungsbildners demnach als persönliches Ziel.
"Die digitale Bestätigung auf ihren Kanälen lässt offensichtlich viele Social-Media-Nutzer in dem Glauben, einen weitreichenden Einfluss zu haben", erklärte der Geschäftsführer von Baulig Consulting, Markus Baulig, zu den Ergebnissen der Untersuchung. Er riet zugleich zu Vorsicht mit Blick auf etwaige Finanz- und Berufsträume. "Bevor jemand alles auf die Karte Social-Media-Content setzt, sollte er das in Ruhe und realistisch durchrechnen."
Für die repräsentative Studie "Das Phänomen Influencer" wurden im Auftrag von Baulig Consulting bundesweit 2000 Menschen zwischen 18 und 40 Jahren durch das Institut für Management- und Wirtschaftsforschung befragt. Die Umfrage fand im August und September 2023 statt und ist repräsentativ.
Der Einfluss von Influencern geht laut Untersuchungsergebnissen nach Ansicht der 18- bis 40-Jährigen dabei inzwischen insgesamt auch weit über typische angestammte Betätigungsfelder wie Mode oder Computerspiele hinaus. So sind 77 Prozent der Social-Media-Nutzer in dieser Altersgruppe davon überzeugt, dass diese Werte und Normen prägen. 62 Prozent meinen, dass sie öffentliche Diskurse bestimmen. 36 Prozent lassen sich von Influencern nach eigener Einschätzung sogar in ihrer persönlichen politischen Meinung beeinflussen.
Insgesamt ist dabei allerdings nur etwa jedem dritten Befragten wichtig, ob Influcencer auch Ahnung von Themen haben oder relevante Inhalte liefern. Als wichtigste Attribute von digitalen Meinungsbildnern werden stattdessen Humor und Unterhaltungswert (57 Prozent), Kreativität und Originalität der Inhalte (47 Prozent) sowie Authentizität und Ehrlichkeit (43 Prozent) genannt. Zudem werten viele Umfrageteilnehmer die Rolle von Influencern durchaus kritisch - 75 Prozent meinen, dass diese oberflächliches Denken verbreiten und fördern.
O.Pereira--NZN