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Die britische Regierung wirft Moskau vor, in der Ukraine einen pro-russischen Führer an die Macht bringen zu wollen. "Wir verfügen über Informationen, die darauf hindeuten, dass die russische Regierung versucht, einen pro-russischen Führer in Kiew einzusetzen", etwa Ex-Ministerpräsident Jewgeni Murajew, erklärte das britische Außenministerium am Samstag. Außerdem erwäge Moskau, die Ukraine zu besetzen.
In der Mitteilung des britischen Außenministeriums werden weitere Namen genannt wie Sergej Arbusow, Vize-Regierungschef von 2012 bis 2014 und dann Interims-Regierungschef, Andrij Klujew, ehemaliger Leiter des Präsidialamts von Ex-Staatschef Viktor Janukowitsch, Wolodymyr Siwkowytsch, ehemaliger Assistent des nationalen Sicherheitsrats und des ukrainischen Verteidigungsministeriums, sowie Mykola Asarow, Ministerpräsident der Ukraine von 2010 bis 2014.
"Einige von ihnen stehen in Kontakt mit russischen Geheimdienstmitarbeitern, die derzeit in die Planung eines Angriffs auf die Ukraine verwickelt sind", erklärte das Außenministerium in London.
Kurz zuvor hatte der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu eine Einladung seines britischen Kollegen Ben Wallace zu einem Treffen angenommen. Die Vorwürfe des britischen Außenministeriums dürften das geplante Treffen in Frage stellen.
Russland hat in den vergangenen Wochen mehr als 100.000 Soldaten an der ukrainischen Grenze zusammengezogen. Der Westen befürchtet deshalb einen russischen Großangriff auf das Nachbarland. Der Kreml dementiert Pläne für einen Einmarsch. Großbritannien gehört zu einer Handvoll westlicher Staaten, die angesichts der Lage Waffen wie Panzerabwehrraketen in die Ukraine liefern.
H.Roth--NZN