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Knapp fünf Monate nach Kriegsbeginn hat die Zahl der Flüchtlinge aus der Ukraine die Marke von vier Millionen überschritten. 4.019.287 Menschen, größtenteils Frauen und Kinder, seien seit dem Beginn der russischen Invasion am 24. Februar ins Ausland geflohen, teilte das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR am Mittwoch mit. Mehr als die Hälfte von ihnen suchten demnach im Nachbarland Polen Zuflucht. 2,3 Millionen Flüchtlinge passierten laut UN-Angaben bislang die Grenze zu dem EU-Staat.
Insgesamt wurden durch den russischen Angriffskrieg nach UN-Angaben mehr als zehn Millionen Menschen aus ihren Häusern vertrieben. Fast 6,5 Millionen Ukrainer sind demnach innerhalb des Landes auf der Flucht.
UNHCR-Chef Filippo Grandi traf am Mittwoch zu einem Besuch in der westukrainischen Stadt Lwiw ein. Bei Gesprächen mit den örtlichen Behörden, Vertretern der UNO und anderen Partnern wolle er darüber beraten, "wie wir unsere Unterstützung für die von diesem sinnlosen Krieg betroffenen und vertriebenen Menschen verstärken können", erklärte Grandi auf Twitter.
Das UN-Flüchtlingshilfswerk spricht von der schlimmsten Flüchtlingskrise seit dem Zweiten Weltkrieg. Die Zahl der geflohenen Ukrainer hat inzwischen die ursprüngliche Schätzung der UNO übertroffen, die anfangs von bis zu vier Millionen Flüchtlingen ausgegangen war.
In Deutschland wurden nach Angaben des Bundesinnenministeriums bislang 283.365 Ukraine-Flüchtlinge erfasst. Die tatsächliche Zahl der eingereisten Schutzsuchenden dürfte aber "bereits wesentlich höher" sein, sagte eine Ministeriumssprecherin. Hintergrund ist, dass es keine festen Grenzkontrollen zu EU-Ländern wie Polen gibt und es für die Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine keine Pflicht gibt, sich registrieren zu lassen.
T.L.Marti--NZN