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Der Schwiegersohn und frühere Berater von Ex-US-Präsident Donald Trump, Jared Kushner, hat vor dem parlamentarischen Untersuchungsausschuss zur Kapitol-Erstürmung am 6. Januar 2021 ausgesagt. Der Ehemann von Trumps Tochter Ivanka wurde am Donnerstag per Videoschalte von den Abgeordneten befragt, wie US-Medien berichteten. Der 41-Jährige ist das erste Mitglied der Trump-Familie und der bislang wichtigste frühere Trump-Berater, der mit dem Gremium sprach.
Kushner hatte sich mit der Befragung einverstanden erklärt. Er befand sich während der Kapitol-Erstürmung nicht in Washington, sondern auf dem Rückweg von einem Besuch in Saudi-Arabien. Seine Frau Ivanka war dagegen am 6. Januar mit ihrem Vater im Weißen Haus.
Erst kürzlich tauchte Kushners Name in einer öffentlich gewordenen Nachricht der rechten Politikaktivistin Ginni Thomas an Trumps damaligen Stabschef Mark Meadows vom 13. November 2020 auf. Darin spricht Thomas - die Ehefrau des konservativen Verfassungsrichters Clarence Thomas - zehn Tage nach der Präsidentschaftswahl von angeblichem Betrug bei dem Urnengang und erklärt, sie habe "Jared" eine entsprechende E-Mail geschickt.
Radikale Trump-Anhänger hatten das Kapitol gestürmt, als dort der Sieg von Trumps Herausforderer Joe Biden bei der Präsidentschaftswahl vom 3. November 2020 zertifiziert werden sollte. Der rechtspopulistische damalige US-Präsident, der seine Wahlniederlage gegen Biden bis heute nicht anerkennt und von angeblichem massiven Wahlbetrug spricht, hatte seine Anhänger zuvor in einer aufpeitschenden Rede aufgerufen, zum Kapitol zu marschieren und "auf Teufel komm raus" zu kämpfen.
Der Sturm auf das Kapitol mit fünf Toten sorgte weltweit für Entsetzen und gilt als schwarzer Tag in der Geschichte der US-Demokratie. Der parlamentarische Untersuchungsausschuss will die Rolle von Trump und seinem Umfeld bei der Kapitol-Erstürmung aufdecken. Die Abgeordneten wollen auch Ivanka Trump befragen.
Die Zeit drängt: Bei den Kongress-Zwischenwahlen im November könnten Bidens Demokraten ihre Mehrheit im Repräsentantenhaus an Trumps Republikaner verlieren. Diese könnten den U-Ausschuss dann abwickeln.
L.Rossi--NZN