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Bei einem Anschlag im Zentrum von Tel Aviv sind mindestens zwei Menschen getötet und mehrere weitere verletzt worden. Das Ichilov-Krankenhaus der israelischen Metropole meldete am Donnerstagabend, es habe zehn bei dem Anschlag verletzte Menschen aufgenommen. Zwei von ihnen seien trotz aller ärztlichen Bemühungen gestorben, vier weitere schwebten demnach in Lebensgefahr und wurden notoperiert.
Der israelische Rettungsdienst Magen David Adom meldete, insgesamt seien 16 Verletzte in örtliche Krankenhäuser gebracht worden. Die Sicherheitskräfte forderten die Menschen auf, in ihren Wohnungen zu bleiben. Der "Vorfall" dauere noch an, teilte die Polizei mit. Die Verdächtigen würden noch gesucht. Regierungschef Naftali Bennett hielt sich im Militär-Hauptquartier der Küstenstadt auf.
Zeugen sagten der Nachrichtenagentur AFP, sie hätten Schüsse gehört. Sie berichteten von chaotischen Szenen im Zentrum von Tel Aviv. "Es herrscht eine Stimmung wie im Krieg, überall Soldaten und Polizisten. Menschen weinen und laufen in alle Richtungen", berichtete Binyamin Blum, Mitarbeiter eines Restaurants in der Nähe des Anschlagsortes.
Es war bereits der vierte Anschlag in Israel innerhalb von zwei Wochen. In Bnei Brak bei Tel Aviv hatte ein palästinensischer Angreifer Ende März fünf Menschen getötet, darunter zwei ultraorthodoxe Juden, zwei seit längerem in Israel lebende Ukrainer und einen israelisch-arabischen Polizisten.
Nur wenige Tage zuvor waren in der nordisraelischen Stadt Hadera zwei Polizisten getötet worden. Diesen Angriff reklamierte die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) für sich. Am 22. März hatte zudem ein Mann mit einem Messer und einem Auto im südisraelischen Beerscheba vier Menschen getötet. Der Mann hatte ebenfalls Verbindungen zur IS-Miliz.
Im Nachgang zu diesen Attacken hatten die israelischen Sicherheitskräfte dutzende Menschen in Israel festgenommen, die verdächtigt wurden, Verbindungen zum IS zu haben. Das israelische Militär verstärkte zudem seine Einsätze im besetzten Westjordanland, insbesondere in Dschenin, aus dem der Attentäter von Bnei Brak stammte. Vergangene Woche wurden dabei mindestens drei Mitglieder der radikalen Organisation Islamischer Dschihad getötet.
T.L.Marti--NZN