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Der gewaltsame Angriff auf den russischen Oppositionellen Leonid Wolkow im Exil in Vilnius ist litauischen Angaben zufolge vermutlich von Russland in Auftrag gegeben worden. "Es ist wahrscheinlich, dass es sich bei dem Angriff um eine von Russland organisierte und ausgeführte Operation handelt", hieß es in einer Erklärung des litauischen Geheimdienstes am Mittwoch. Ziel der Operation sei es gewesen, "die Umsetzung russischer Oppositionsprojekte zu verhindern".
Litauens Präsident Gitanas Nauseda versicherte nach der Attacke, dass der Vorfall untersucht und die Schuldigen gefunden würden. An den russischen Präsidenten Wladimir Putin gerichtet sagte er: "Niemand hier hat Angst vor Ihnen."
Wolkow, ein enger Vertrauter des in russischer Haft ums Leben gekommenen Kreml-Kritikers Alexej Nawalny, war am Dienstagabend vor seinem Haus in Vilnius gewaltsam angegriffen worden. Dabei wurde dem 43-Jährigen unter anderem der Arm gebrochen. Wolkow wurde vorübergehend ins Krankenhaus eingeliefert, später jedoch wieder entlassen.
Die litauische Polizei leitete am Mittwoch Ermittlungen ein. "Wir ergreifen alle notwendigen Maßnahmen, um die Motive und Ursachen dieses Verbrechens aufzuklären", sagte Polizeichef Saulius Tamulevicius dem Radiosender LRT. Bisher sei noch kein Verdächtiger identifiziert worden.
Wolkow sprach in einem auf der Onlineplattform Telegram veröffentlichten Video von einem "typischen" Angriff von Gefolgsleuten des russischen Präsidenten Putin. Jemand habe ihm bei dem Angriff "etwa 15 Mal auf das Bein geschlagen". "Das Bein ist (...) okay. Es tut weh zu laufen. (...) Aber mein Arm ist gebrochen." Nawalnys frühere Sprecherin Kira Jarmisch hatte zuvor erklärte, Wolkow sei zunächst mit Tränengas in seinem Auto und später mit einem Hammer angegriffen worden.
Wolkow hatte nur Stunden vor der Attacke der russischen Nachrichtenseite Medusa gesagt, nach Nawalnys Tod fürchte auch er um seine Sicherheit. Nawalny war nach Angaben der russischen Behörden am 16. Februar in einem russischen Straflager in der Arktis gestorben, wo er eine 19-jährige Haftstrafe absaß. Nawalnys Anhänger und zahlreiche westliche Politiker machen die russische Führung und Präsident Putin für den Tod des Oppositionellen verantwortlich.
A.P.Huber--NZN