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Russland verfolgt nach Angaben von Präsident Wladimir Putin aufmerksam die in Deutschland laufende Diskussion über die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine. "Wir werden sehen, worauf sie sich einigen werden, wir verfolgen das sehr genau", sagte der Kreml-Chef in einem am Mittwoch im Staatsfernsehen ausgestrahlten Interview. Sowohl ausländische als auch deutsche Fernsehkanäle zeigten bei der Bundeswehr immer wieder, "wie viel von deren Ausrüstungen in einem mangelhaften Zustand ist, wie viel verbessert, modernisiert werden muss und so weiter".
Putin zufolge sind die Diskussionen über weitere hochtechnologische Waffenhilfe für Kiew ein Versuch, "uns einzuschüchtern". In der Diskussion in Deutschland sei die Opposition "noch aggressiver". Es gebe "einige Dinge, über die sie nachdenken sollten", sagte Putin. "Diejenigen, die schlauer sind, werden darüber nachdenken."
Insgesamt würden die an Kiew gelieferten ausländischen Raketen "nichts an der Situation auf dem Schlachtfeld" ändern, sagte Putin weiter. "Ja, sie schaden uns, natürlich. Das ist klar. Aber im Grunde genommen ändert es nichts am Verlauf der Kampfhandlungen und an den Folgen, die sich für die Gegenseite zwangsläufig ergeben."
Die Lieferung von deutschen Marschflugkörpern des Typs Taurus an die Ukraine ist in Deutschland umstritten. Bundeskanzler Olad Scholz (SPD) lehnt eine solche Lieferung ab, was in den Reihen von CDU/CSU, FDP und Grünen auf Kritik stößt.
R.Bernasconi--NZN