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Die Vereinten Nationen haben die Konfliktparteien im sudanesischen Bürgerkrieg aufgefordert, ungehinderten Zugang für Hilfslieferungen zu gewähren. "Hilfsorganisationen benötigen sicheren, schnellen, dauerhaften und ungehinderten Zugang - auch über die Konfliktlinien im Sudan hinweg", erklärte der Sprecher von UN-Generalsekretär António Guterres, Stephane Dujarric, am Freitag. Eine "massive Mobilisierung von Ressourcen durch die internationale Gemeinschaft" sei ebenfalls notwendig.
Die Einsatzleiterin des Kinderhilfswerks Unicef im Sudan, Jill Lawler, sagte, der Konflikt treibe das Land "auf eine Hungersnot zu". Es gebe genug Vorräte an Hilfsmitteln in der Hafenstadt Port Sudan, die aber nicht zu den Menschen gebracht werden könnten, beklagte Lawler.
Vergangene Woche habe sie die erste UN-Mission in den Bundesstaat Khartum seit Beginn des Bürgerkrieges vor elf Monaten geführt, sagte Lawler. Dabei sei klar geworden, dass "das Ausmaß und die Größenordnung der Not der Kinder im ganzen Land einfach erschütternd sind".
UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths schrieb in einem Brief an den UN-Sicherheitsrat, derzeit würden rund 18 Millionen Sudanesen unter akuter Ernährungsunsicherheit leiden. Die Situation könne sich noch dramatisch verschärfen: "Fast fünf Millionen Menschen könnten in einigen Teilen des Landes in den kommenden Monaten in eine katastrophale Ernährungsunsicherheit rutschen." Fast 730.000 Kinder würden unter schwerer Mangelernährung leiden.
Seit April vergangenen Jahres liefern sich die Truppen von Militärherrscher Abdel Fattah al-Burhan und die RSF-Miliz seines früheren Stellvertreters Mohamed Hamdan Daglo einen Machtkampf im Sudan. Schätzungen zufolge wurden dabei bereits mindestens 13.000 Menschen getötet, Millionen weitere sind auf der Flucht.
Der Unicef-Vertreterin im Sudan, Mandeep O'Brien, zufolge brauchen 14 Millionen Kinder in dem ostafrikanischen Land humanitäre Hilfe. Es gebe nur ein kleines Zeitfenster, um "den massenhaften Verlust von Kinderleben" zu verhindern, schrieb O'Brien im Onlinedienst X.
Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen warnte, dass der Krieg im Sudan "die größte Hungerkrise der Welt" auslösen könnte. Die UNO fordert mehr finanzielle Unterstützung für Hilfsmissionen im Sudan. UN-Sprecherin Alessandra Vellucci sagte Reportern, dass die Weltorganisation in diesem Jahr um 2,7 Milliarden Dollar (2,48 Milliarden Euro) ersucht habe, bisher aber nur fünf Prozent dieses Betrags erhalten habe.
E.Schneyder--NZN