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Hochrangige Vertreter der islamistischen Hamas und der pro-iranischen Huthi-Miliz aus dem Jemen haben nach Angaben aus Palästinenserkreisen bei einem Treffen über die weitere "Koordinierung" ihres Vorgehens gegen Israel gesprochen. Aus Kreisen der Hamas und des Islamischen Dschihad erfuhr die Nachrichtenagentur AFP, es sei um die "nächste Phase" des Krieges im Gazastreifen gegangen. Ein Huthi-Vertreter sagte AFP am Samstag, beide Seiten wollten die Konfrontation mit Israel ausweiten.
Nach den Angaben aus Kreisen der Hamas und des Islamischen Dschihad hielten Anführer der beiden islamistischen Palästinensergruppen, der marxistischen Volksfront zur Befreiung Palästinas und Huthi-Vertreter das "wichtige" Treffen in der vergangenen Woche ab. Es sei um "Mechanismen zur Koordinierung ihrer Widerstandsaktionen" für die "nächste Phase" des Krieges im Gazastreifen gegangen.
Angaben zum Ort des Treffens wurden aus Palästinenserkreisen nicht gemacht. Ein Vertreter der Huthi-Miliz, der nicht namentlich genannt werden wollte, sagte AFP, die Zusammenkunft habe in der libanesischen Hauptstadt Beirut stattgefunden. Dabei sei es um eine "Ausweitung der Konfrontationen und die Einkesselung" Israels gegangen, wie Huthi-Chef Malek al-Huthi es am Donnerstag bereits in einer Rede angekündigt habe.
Ein palästinensischer Verantwortlicher sagte, es sei über die "komplementäre Rolle" der Huthi-Miliz "an der Seite der palästinensischen Gruppen, insbesondere im Fall einer israelischen Offensive gegen Rafah" gegangen. Israel hat die Offensive in der Stadt im Süden des Gazastreifens seit langem angekündigt und hält trotz internationaler Kritik, etwa von Seiten der Bundesregierung, daran fest. Ein Zeitpunkt für den Beginn der Offensive im Süden des Gazastreifens wurde jedoch nicht bekannt gegeben.
Die Hamas und die Huthi-Miliz sind Teil der gegen Israel gerichteten und vom Iran unterstützten "Achse des Widerstands", zu der auch die schiitische Hisbollah-Miliz im Libanon und irakische Milizen gehören. Der Krieg im Gazastreifen war durch den Großangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober ausgelöst worden, bei dem nach israelischen Angaben etwa 1160 Menschen getötet sowie rund 250 weitere als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt wurden.
Israel geht seither massiv militärisch im Gazastreifen vor. Dabei wurden nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, bisher mehr als 31.500 Menschen getötet.
Die Huthi-Rebellen greifen seit Monaten Schiffe im Roten Meer und im Golf von Aden an, um sich nach eigenen Angaben mit den Palästinensern im Gaza-Krieg zu solidarisieren. Viele Reedereien meiden wegen der Angriffe inzwischen die wichtige Seehandelsroute, über die normalerweise zwölf Prozent des weltweiten Seehandels abgewickelt werden.
U.Ammann--NZN