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Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat an Israel appelliert, "im Namen der Menschlichkeit" auf die geplante Offensive in Rafah im Süden des Gazastreifens zu verzichten. Er sei "zutiefst besorgt" über Berichte, wonach Israel eine Bodenoffensive in Rafah plane, erklärte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Samstag im Onlinedienst X. Eine weitere Eskalation der Gewalt in dem dicht besiedelten Gebiet "würde noch mehr Tote und Leid nach sich ziehen".
"Im Namen der Menschlichkeit appellieren wir an Israel, nicht weiterzumachen und sich stattdessen für den Frieden einzusetzen", erklärte Tedros. Die von der israelischen Armee geplante Evakuierung der Zivilbevölkerung vor Beginn des geplanten Angriffs sei nicht umsetzbar: "Die 1,2 Millionen Menschen in Rafah haben keinen sicheren Ort, wo sie hingehen können", betonte der WHO-Chef. Viele der Menschen, die sich aus anderen Teilen des Gazastreifens nach Rafah geflüchtet hätten, seien zudem zu krank, geschwächt und ausgehungert, um ein weiteres Mal zu fliehen.
Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hatte am Freitag die Pläne der Armee für eine Offensive in Rafah gebilligt. Wann der seit langem angekündigte und international scharf kritisierte Einsatz beginnen soll, wurde nicht bekannt gegeben. Beobachter warnen vor verheerenden Folgen eines solchen Angriffs für die Zivilbevölkerung.
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), der am Samstag erneut in die Region reiste, hatte Israel vor seinem Abflug vor dem angekündigten Einsatz gewarnt. Es bestehe die Gefahr, dass es bei einer umfassenden israelischen Offensive in Rafah zu "sehr vielen furchtbaren zivilen Opfern kommt". Dies müsse "unbedingt vermieden werden".
A.Wyss--NZN