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Spiele der Fußball-Europameisterschaft im Sommer dürfen in Deutschland auch am späten Abend im Freien übertragen werden. Das Bundeskabinett billigte dazu eine "Public-Viewing-Verordnung", wie das Bundesumweltministerium am Mittwoch mitteilte. Kommunen können damit während der EM im Juni und Juli auch die öffentliche Übertragung von Spielen nach 22.00 Uhr erlauben. Für die sonst üblichen Lärmschutzvorgaben sind damit Ausnahmen während des Turniers möglich.
"Wenn im Sommer bei uns die Europameisterschaft stattfindet, wollen viele Menschen gemeinsam Spiele anschauen, mitfiebern und feiern – und das gern auch draußen", erklärte Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne). "Geht ein Spiel in die Verlängerung oder sogar ins Elfmeterschießen, wird es bei Abendspielen oft auch spät." Die Verordnung ermögliche nun, dass die Spiele bis zum Ende bei Public-Viewing-Veranstaltungen übertragen werden könnten.
Von den insgesamt 51 Spielen beginnen laut Umweltministerium 26 Spiele um 21.00 Uhr. Die Ausnahmeregelung für Lärmschutzstandards erstreckt sich demnach über die gesamte Dauer der Europameisterschaft vom Eröffnungsspiel am 14. Juni bis zum Finale am 14. Juli 2024.
Die Kommunen entscheiden aber immer im Einzelfall. Sie sollen dabei laut Ministerium weiter auch Abstände zu Wohnhäusern und schutzbedürftigen Einrichtungen berücksichtigen und gegebenenfalls Auflagen zur Lärmminderung erlassen.
Die Bundesländer müssen der Verordnung im Bundesrat noch zustimmen. Bereits bei den Fußball-Weltmeisterschaften seit 2006 sowie den Fußball-Europameisterschaften 2008 und 2016 gab es vergleichbare Verordnungen.
F.Schneider--NZN