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Nach dem deutschlandweit für Aufsehen sorgenden Fall des Abreißens einer Israel-Flagge vor dem Augsburger Rathaus hat das Amtsgericht der bayerischen Stadt den Täter zu zwei Wochen Dauerarrest verurteilt. Der bei der Tat im vergangenen Oktober 18-Jährige muss außerdem fünf Gespräche zur Tataufarbeitung und zum Thema Antisemitismus führen sowie 200 Euro Geldauflage an das jüdische Museum in Augsburg zahlen, wie das Gericht am Donnerstag entschied.
Das Urteil wegen Verletzung von Flaggen und Hoheitszeichen ausländischer Staaten in Tateinheit mit Sachbeschädigung ist bereits rechtskräftig. Der Arrest gilt als abgesessen, weil der aus Syrien stammende Flüchtling seit dem 8. März bereits in Untersuchungshaft saß.
Die Israel-Flagge war vor dem Rathaus nach dem Angriff der Hamas auf Israel im vergangenen Oktober aufgehängt worden. Wenige Tage danach kletterte der nun Verurteilte den Fahnenmast hoch, riss die Fahne ab und trat mit seinen Schuhen darauf. Eine couragierte Passantin verhinderte die mit einem Feuerzeug geplante Zerstörung der Flagge.
Der nun Verurteilte hatte einen Kompagnon, der die Attacke in seinem Auftrag filmte. Dieser junge Mann wurde bereits im Januar zu 80 Stunden gemeinnütziger Arbeit verurteilt und musste ebenfalls 200 Euro an das jüdische Kulturmuseum zahlen und ein Gespräch führen.
T.Furrer--NZN