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Bei einem Selbstmordanschlag in der Stadt Kandahar im Süden Afghanistans sind am Donnerstag mindestens 20 Menschen getötet worden. Das Mirwais-Krankenhaus habe "seit heute Morgen 20 Menschen aufgenommen, die durch die Explosion getötet wurden", verlautete aus Krankenhauskreisen, während die Taliban-Behörden drei Tote und zwölf Verletzte meldeten. Zu dem Anschlag bekannte sich zunächst niemand. Die Taliban machten jedoch die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) dafür verantwortlich.
Der Attentäter habe sich inmitten wartender Menschen vor einer Bank im Stadtzentrum in die Luft gesprengt, sagte ein Vertreter der von den radikalislamischen Taliban eingesetzten Provinzbehörden. Bei allen Opfern handele es sich um Zivilisten.
Nach der Explosion wurde der Tatort von den Behörden großräumig abgesperrt. Ein AFP-Korrespondent sah jedoch, wie offenbar bewusstlose Menschen oder Leichen in Krankenwagen gebracht wurden.
Das afghanische Innenministerium erklärte unter Verwendung einer weiteren Bezeichnung für den IS, ein "vorläufiger Bericht zeige, dass dieses Verbrechen von Daesch" verübt worden sei. Die Ermittlungen dauerten an, sagte Ministeriumssprecher Abdul Mateen Kani der Nachrichtenagentur AFP.
Die Zahl der Bomben- und Selbstmordanschläge in Afghanistan hat seit der Rückkehr der Taliban an die Macht im August 2021 deutlich abgenommen. Andere bewaffnete Gruppen wie der IS stellen allerdings immer noch eine Gefahr dar. Kandahar, der Gründungsort der Taliban, war jahrzehntelang eine Hochburg der Islamisten. In der Stadt lebt Taliban-Chef Hibatullah Achundsada.
L.Muratori--NZN