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Deutschland und Frankreich haben sich nach Angaben der Verteidigungsminister beider Länder auf die Einzelheiten eines geplanten gemeinsamen Kampfpanzer-Systems verständigt. "Wir haben uns auf die Verteilung aller Aufgaben für dieses große Projekt verständigt", sagte Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) am Freitag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit seinem französischen Kollegen Sébastien Lecornu in Berlin. Pistorius sprach von einem "Durchbruch", der als "historisch" bezeichnet werden könne.
Bei dem sogenannten Mainground Combat System (MGCS) gehe es nicht um ein "simples Update" französischer Leclerc- oder deutscher Leopard-Panzer, betonte Pistorius. "Wir reden über etwas komplett Neues, etwas, das in der Zukunft wegweisend sein wird und muss als Landkampfsystem mit Plattformmodulen", sagte der Bundesverteidigungsminister. Bei dem Projekt würden "zukünftige Herausforderungen" antizipiert wie "elektronischer Kampf und Abwehr von Drohnen". Das neue System solle ab 2035 die Leclerc- und Leopard-2-Panzer ablösen.
In "komplizierten, tiefgehenden, auch schwierigen Verhandlungen" sei geklärt worden, "was macht Deutschland, was macht Frankreich, was machen wir gemeinsam". Alles sei "klar abgegrenzt" worden, "ohne Spielraum für Missverständnisse". Zudem sei klar festgelegt worden, dass es bei der Produktion eine "50-zu-50-Aufteilung der Industrie" beider Nationen geben werde, betonten sowohl Pistorius als auch Lecornu.
Pistorius kündigte an, er werde nach jetzigem Stand am 26. April nach Paris reisen, um dort eine Vereinbarung zu unterzeichnen.
Deutschland und Frankreich hatten sich 2017 geeinigt, sowohl einen modernen Kampfjet (FCAS) als auch einen Kampfpanzer (MGCS) gemeinsam zu entwickeln. Dabei traten jedoch immer wieder unterschiedliche Interessen zutage. Es ging immer auch um das geistige Eigentum an den Entwicklungen und damit um künftige Exportmöglichkeiten. Frankreich sieht die striktere Exportpolitik Deutschlands seit jeher mit Skepsis.
Weitere Themen des Treffens von Pistorius und Lecornu waren die Unterstützung der Ukraine und die Stärkung des Weimarer Dreiecks.
A.Ferraro--NZN