SDAX
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Bei einem neuerlichen Zwischenfall im Südchinesischen Meer hat die chinesische Küstenwache nach Angaben der Philippinen ein Versorgungsschiff blockiert und mit Wasserwerfern beschädigt. Die chinesische Küstenwache und weitere Schiffe hätten "wieder einmal" die routinemäßige Versorgungsmission der Philippinen "belästigt und blockiert", erklärte die zuständige Einsatzgruppe der Regierung am Samstag. China habe zudem "Wasserwerfer eingesetzt und "gefährliche Manöver" unternommen. Laut philippinischen Angaben vom Sonntag wurden dabei drei Seeleute verletzt.
Die philippinische Armee veröffentlichte ein Video von der fast einstündigen Attacke vor dem Second-Thomas-Riff im Südchinesischen Meer. Dort unterhält die philippinische Armee einen Außenposten auf der auf Grund gelaufenen "BRP Sierra Madre". Der Nationale Sicherheitsberater Eduardo Ana sagte am Sonntag, drei philippinische Seeleute seien bei dem Vorfall verletzt worden. Sein Land werde die Versorgungstransporte fortsetzen.
Der Sprecher des US-Außenministeriums, Matthew Miller, nannte das Vorgehen Chinas "destabilisierend für die Region". Es handele sich um eine "klare Missachtung des internationalen Rechts".
Die chinesische Küstenwache verteidigte ihr Vorgehen und bezeichnete es als "rechtmäßige Regulierung, Abfangen und Ausweisung" eines ausländischen Schiffes, das "versucht hat, gewaltsam in chinesische Gewässer einzudringen".
Vor der Küste des südostasiatischen Landes war es jüngst mehrfach zu Vorfällen gekommen, in die philippinische und chinesische Schiffe verwickelt waren, darunter auch Kollisionen. So waren bei einem ähnlichen Zwischenfall Anfang März nach Angaben aus Manila vier philippinische Seeleute verletzt und zwei Boote beschädigt worden.
China beansprucht praktisch das gesamte Südchinesische Meer für sich. Auch Brunei, Indonesien, Malaysia, die Philippinen und Vietnam erheben jedoch Anspruch auf Teile des Seegebiets. Der Ständige Schiedshof in Den Haag hatte 2016 einige der chinesischen Ansprüche für unrechtmäßig erklärt. Peking erkennt das Urteil aber nicht an.
China setzt Patrouillenschiffe auf den stark befahrenen Wasserstraßen ein und hat künstliche Inseln errichtet, die es zur Untermauerung seiner Ansprüche militarisiert hat.
E.Leuenberger--NZN