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Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) hat vor rechtsextremen Strategien mit religiösen Elementen gewarnt. "Völkische pseudoreligiöse Aktivitäten knüpfen an spirituelle Bedürfnisse der Menschen an", sagte Ramelow der Beilage "Christ & Welt" der Wochenzeitung "Die Zeit" laut Vorabmeldung vom Dienstag. "Runen, Sonnenzeichen – im Spektrum des Rechtsextremismus gibt es viele religiös anmutende Phänomene." Auch in den Verschwörungstheorien gehe es darum, "dass etwas tief und fest geglaubt wird".
Ramelow sieht einen Zusammenhang mit dem Bedeutungsverlust der großen Kirchen. "Die Orientierung einer Volkskirche ist da nicht vorhanden", sagte er. Der Ministerpräsident ist selbst evangelisch. In den 1990er Jahren trat er in Thüringen wieder in die Kirche ein. Als beide Söhne eine Krebserkrankung überlebten, sei das der letzte Anstoß gewesen, sagte er. "Religion ist eine Größe in meinem Leben. Mein Glaube gibt mir Kraft."
Mit dem Verhältnis zwischen Kirchen und Politik steht es nach Ansicht von Ramelow nicht zum Besten. "Ja, es gibt die Entfremdung zwischen Kirchen und Politik – auch in Westdeutschland", sagte der Linken-Politiker.
W.F.Portman--NZN