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Bei israelischen Luftangriffen auf ein Konsulargebäude der iranischen Botschaft in Damaskus sind am Montag nach Angaben syrischer und iranischer Vertreter ein hochrangiger iranischer Kommandeur und mindestens fünf Mitglieder der Revolutionsgarden getötet worden. Der Syrischen Beobachtungsstelle zufolge starben bei dem Angriff mit israelischen Raketen insgesamt acht Menschen. Der Iran kündigte eine "entschlossene Antwort" an. Israel machte zunächst keine Angaben zu dem Angriff.
Der Beobachtungsstelle für Menschenrechte zufolge ist unter den Getöteten der für den Libanon und Syrien zuständige Kommandeur der iranischen Al-Kuds-Brigaden - einer Eliteeinheit der iranischen Revolutionsgarden, die für Auslandseinsätze zuständig ist. Im iranischen Staatsfernsehen hieß es, der Al-Kuds-Brigadegeneral Mohammad Resa Sahedi sei "als Märtyrer gestorben".
Zudem wurden laut der Beobachtungsstelle für Menschenrechte zwei iranische Berater und fünf Mitglieder der iranischen Revolutionsgarden getötet. Die in Großbritannien ansässige Beobachtungsstelle ist eine Nichtregierungsorganisation, die ihre Informationen aus einem Netzwerk verschiedener Quellen in Syrien bezieht. Ihre Angaben sind von unabhängiger Seite oft kaum zu überprüfen.
Die durch den Angriff am Montag vollständig zerstörte und eingestürzte Konsularabteilung ist ein Nebengebäude der iranischen Botschaft in Damaskus, die sich im gehobenen Stadtteil Masseh befindet. In Masseh sind auch viele weitere Botschaften ansässig - sowie die Sitze von UN-Organisationen.
Am Schauplatz des Angriffs beobachteten AFP-Journalisten den Einsatz von Rettungskräften, die unter den Trümmern nach Opfern suchten und dabei auch schweres Gerät einsetzten. Um den Ort herum versammelten sich Schaulustige, Sicherheitskräfte riegelten die Umgebung des Gebäudes ab.
Der iranische Botschafter in Syrien, Hossein Akbari, blieb bei dem Angriff unverletzt. Akbari sprach im iranischen Staatsfernsehen von "mindestens fünf Toten" bei dem Angriff, der von F35-Kampfjets ausgeführt worden sei. Dem syrischen Verteidigungsministerium zufolge ging der Beschuss von den von Israel besetzten Golanhöhen aus.
Irans Botschafter Akbari kündigte zudem eine "entschlossene Antwort" seines Landes an. Der iranische Außenminister Hossein Amir-Abdollahian rief die internationale Gemeinschaft laut einer Erklärung aus Teheran zu einer "ernsthaften Reaktion" auf die "kriminellen Handlungen" Israels auf. Demnach unterhielt sich Amir-Abdollahian mit seinem syrischen Amtskollegen Faisal Mekdad - und machte dabei zudem das "zionistische Regime" für die Folgen der Aktion verantwortlich.
Israel machte zunächst keine Angaben zu dem Angriff. Seit dem Beginn des Bürgerkriegs in Syrien im Jahr 2011 haben die israelischen Streitkräfte zahlreiche Luftangriffe in Syrien ausgeführt, die auf vom Iran unterstützte Gruppen wie die Hisbollah sowie auf syrische Stellungen abzielen.
Die Angriffe haben seit Beginn des Kriegs zwischen Israel und der mit der Hisbollah verbündeten islamistischen Palästinenserorganisation Hamas am 7. Oktober zugenommen. Israel äußert sich selten zu seinen Angriffen in Syrien, hat jedoch mehrfach erklärt, es werde eine Ausweitung der iranischen Präsenz in Syrien nicht dulden.
Der syrische Außenminister Mekdad bezeichnete den Angriff in einer von der staatlichen Nachrichtenagentur Sana zitierten Erklärung als "abscheulichen Terroranschlag", der "eine Reihe unschuldiger Menschen" getötet habe. Israel könne damit jedoch "keinen Einfluss auf die Verbindungen zwischen dem Iran und Syrien haben", fügte er an.
Der Angriff in Damaskus war bereits der fünfte Angriff binnen acht Tagen auf das eng mit dem Iran verbündete Syrien. Die Regierung in Teheran - die sich seit Jahrzehnten als Erzfeind Israels versteht - ist eine der wichtigsten Unterstützerinnen des syrischen Machthabers Baschar al-Assad.
Bereits am Freitag waren laut der in Großbritannien ansässigen Beobachtungsstelle für Menschenrechte bei israelischen Luftangriffen in der nordsyrischen Region Aleppo insgesamt 53 Menschen getötet worden - darunter 38 syrische Soldaten und sieben Mitglieder der pro-iranischen libanesischen Hisbollah-Miliz.
O.Hofer--NZN