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Zehntausende Menschen haben am Samstag in Budapest gegen die Regierung von Ministerpräsident Viktor Orban protestiert. Rund 100.000 Demonstranten versammelten sich vor dem Parlament in der ungarischen Hauptstadt, wie Korrespondenten der Nachrichtenagentur AFP berichteten. Aufgerufen zu der Kundgebung hatte der aufstrebende Oppositionspolitiker Peter Magyar.
"Wir werden unser Land Schritt für Schritt zurückerobern und Stein für Stein ein souveränes, modernes Ungarn aufbauen", sagte Magyar unter dem Beifall der Demonstranten. Er werde in Kürze die Gründung einer neuen Partei verkünden, die bei der Europawahl im Juni und den Kommunalwahlen in Ungarn antreten werde.
Magyar ist der Ex-Mann der früheren ungarischen Justizministerin Judit Varga. Varga, die damals Spitzenkandidatin der Regierungspartei Fidesz für die Europawahl war, war im Februar im Zusammenhang mit einem Skandal um die Begnadigung eines in Kindesmissbrauch verwickelten Mannes zurückgetreten. Sie zog sich aus der Politik zurück.
Der Skandal, der auch zum Rücktritt der ungarischen Präsidentin Katalin Novak führte, sorgt seit Wochen für Proteste in Ungarn. Seit dem Rückzug seiner Ex-Frau hat Magyar sich mit scharfen Angriffen auf Orban und dessen Regierung hervorgetan.
Einer aktuellen Umfrage zufolge könnte Magyar bei einer Wahl mittlerweile auf elf bis 15 Prozent der Stimmen hoffen - was eine von ihm angeführte Partei zur stärksten Kraft innerhalb der zersplitterten ungarischen Opposition machen würde.
U.Ammann--NZN