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Ein halbes Jahr nach dem Beginn des Gaza-Kriegs hat der israelische Präsident Isaac Herzog auf die Verbrechen der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas verwiesen. Israel erinnere am Sonntag an "den grausamen Terrorangriff und das grauenerregende Massaker" der Hamas vom 7. Oktober, erklärte Herzog am Samstagabend. "Ein halbes Jahr seit diesem Verbrechen gegen unsere Schwestern und Brüder, gegen unseren Staat, diesem Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Sechs Monate eines blutigen und schwierigen Krieges."
Die von den USA und der EU als Terrororganisation eingestufte radikalislamische Hamas hatte am 7. Oktober in einem beispiellosen Angriff Israel überfallen und dabei nach israelischen Angaben etwa 1170 Menschen getötet sowie rund 250 weitere als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Von ihnen werden noch immer etwa 130 festgehalten, mehr als 30 von ihnen sind mutmaßlich tot.
Israel geht seitdem massiv militärisch im Gazastreifen vor. Dabei wurden nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, inzwischen mindestens 33.100 Menschen getötet. Die Menschen in dem Palästinensergebiet leiden unter einer katastrophalen Versorgungslage.
Die unter Vermittlung der USA, Ägyptens und Katars geführten Verhandlungen über eine erneute Feuerpause im Gazastreifen und die Freilassung weiterer Geiseln gestalten sich schwierig. In Israel wächst daher die Kritik am rechtsgerichteten Regierungschef Benjamin Netanjahu. Am Samstag beteiligten sich in Tel Aviv und anderen Städten erneut zehntausende Menschen an Protesten gegen Netanjahu. Für Sonntag ist in Jerusalem eine weitere Demonstration für die Freilassung der Hamas-Geiseln geplant.
W.O.Ludwig--NZN