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Großbritanniens Außenminister David Cameron hat Russland vorgeworfen, den in Russland inhaftierten russisch-britischen Kreml-Kritiker Wladimir Kara-Mursa seit seiner Festnahme vor zwei Jahren "erniedrigenden und unmenschlichen Haftbedingungen" ausgesetzt zu haben. Cameron beschuldigte die russischen Behörden am Donnerstag, den sich verschlechternden Gesundheitszustand von Kara-Mursa zu missachten. Die "erniedrigenden und unmenschlichen Haftbedingungen" zielten eindeutig darauf ab, "sein körperliches und geistiges Wohlbefinden weiter zu schädigen".
Kara-Mursa war im April 2023 in Russland wegen "Hochverrats" zu 25 Jahren Gefängnis verurteilt worden, nachdem er Russland bei einer Rede in den USA "Kriegsverbrechen" in der Ukraine vorgeworfen hatte. Es ist die längste bekannte Haftstrafe, die je gegen einen Kritiker des russischen Präsidenten Wladimir Putin verhängt wurde.
Cameron wies die Vorwürfe gegen Kara-Mursa zurück und forderte Moskau auf, ihn aus humanitären Gründen unverzüglich freizulassen. Als "engagierter Menschenrechtsaktivist, der sich für ein demokratisches Russland einsetzt, und als ausgesprochener Kritiker des Krieges in der Ukraine wurde Herr Kara-Mursa vom Kreml als eine Bedrohung angesehen", erklärte Cameron. Russlands Präsident Putin habe ihn eingesperrt, "um ihn zum Schweigen zu bringen".
Kara-Mursa stand dem im Februar in Haft gestorbenen Kreml-Kritiker Alexej Nawalny nahe. Seine Familie und Anwälte geben an, dass Kara-Mursa wegen zwei Vergiftungsversuchen unter der Nervenerkrankung Polyneuropathie leidet. Nawalnys Tod vergrößerte die Sorge um die übrigen in Russland inhaftierten Kreml-Kritiker.
T.L.Marti--NZN