Zürcher Nachrichten - Angst vor Eskalationsspirale nach iranischem Angriff auf Israel

EUR -
AED 3.99407
AFN 72.832181
ALL 98.248532
AMD 420.38944
ANG 1.957683
AOA 991.731959
ARS 1076.823056
AUD 1.656914
AWG 1.957366
AZN 1.847265
BAM 1.954785
BBD 2.193251
BDT 129.803792
BGN 1.955571
BHD 0.409894
BIF 3155.832282
BMD 1.087425
BND 1.435841
BOB 7.506068
BRL 6.297281
BSD 1.086231
BTN 91.253455
BWP 14.522459
BYN 3.554838
BYR 21313.536737
BZD 2.189553
CAD 1.515441
CDF 3139.938841
CHF 0.939645
CLF 0.03789
CLP 1045.493928
CNY 7.746383
CNH 7.741702
COP 4808.377385
CRC 556.610974
CUC 1.087425
CUP 28.816772
CVE 110.208786
CZK 25.320728
DJF 193.428671
DKK 7.459787
DOP 65.416032
DZD 144.728985
EGP 53.221966
ERN 16.31138
ETB 133.422079
FJD 2.447576
FKP 0.832064
GBP 0.843161
GEL 2.984956
GGP 0.832064
GHS 17.630008
GIP 0.832064
GMD 77.20735
GNF 9368.135504
GTQ 8.392796
GYD 227.154137
HKD 8.455765
HNL 27.381404
HRK 7.491306
HTG 142.934465
HUF 408.398354
IDR 17104.113231
ILS 4.079804
IMP 0.832064
INR 91.441651
IQD 1422.967653
IRR 45772.448404
ISK 148.912259
JEP 0.832064
JMD 171.848396
JOD 0.771204
JPY 165.887281
KES 140.125207
KGS 93.304458
KHR 4413.667571
KMF 493.247938
KPW 978.682564
KRW 1500.027451
KWD 0.333437
KYD 0.905238
KZT 530.359483
LAK 23829.845259
LBP 97273.142701
LKR 318.217689
LRD 208.561702
LSL 19.176954
LTL 3.210885
LVL 0.657773
LYD 5.235257
MAD 10.688148
MDL 19.443814
MGA 5005.400896
MKD 61.583022
MMK 3531.915098
MNT 3695.071348
MOP 8.696464
MRU 42.950697
MUR 49.869383
MVR 16.691679
MWK 1883.521963
MXN 21.801682
MYR 4.766207
MZN 69.485866
NAD 19.177218
NGN 1785.943806
NIO 39.969246
NOK 11.974037
NPR 146.002173
NZD 1.821008
OMR 0.418646
PAB 1.086331
PEN 4.090514
PGK 4.35174
PHP 63.540502
PKR 301.841266
PLN 4.354202
PYG 8587.50137
QAR 3.960516
RON 4.975401
RSD 117.049389
RUB 105.888023
RWF 1479.031998
SAR 4.084063
SBD 9.04339
SCR 14.824754
SDG 654.088499
SEK 11.592427
SGD 1.439436
SHP 0.832064
SLE 24.630209
SLL 22802.762267
SOS 620.769097
SRD 37.371565
STD 22507.509112
SVC 9.505152
SYP 2732.18909
SZL 19.186037
THB 36.844105
TJS 11.568646
TMT 3.816863
TND 3.357418
TOP 2.54686
TRY 37.315762
TTD 7.37124
TWD 34.744318
TZS 2941.485633
UAH 44.769753
UGX 3976.971491
USD 1.087425
UYU 44.757171
UZS 13882.791224
VEF 3939255.43483
VES 46.385763
VND 27549.921083
VUV 129.101354
WST 3.046079
XAF 655.616565
XAG 0.032237
XAU 0.0004
XCD 2.938822
XDR 0.816476
XOF 655.613552
XPF 119.331742
YER 272.209715
ZAR 19.165977
ZMK 9788.13458
ZMW 29.083764
ZWL 350.150517
  • Goldpreis

    10.7000

    2760

    +0.39%

  • EUR/USD

    -0.0005

    1.088

    -0.05%

  • SDAX

    -135.6000

    13362.7

    -1.01%

  • DAX

    -179.8000

    19077.54

    -0.94%

  • Euro STOXX 50

    -58.1200

    4827.63

    -1.2%

  • TecDAX

    -46.8000

    3302.24

    -1.42%

  • MDAX

    -304.0200

    26326.84

    -1.15%

Angst vor Eskalationsspirale nach iranischem Angriff auf Israel
Angst vor Eskalationsspirale nach iranischem Angriff auf Israel / Foto: - - AFP

Angst vor Eskalationsspirale nach iranischem Angriff auf Israel

Der erste direkte Angriff Irans auf Israel hat die Weltgemeinschaft erschüttert und die Ängste vor einer Eskalationsspirale in der Region verstärkt. "Wir verurteilen den iranischen Angriff scharf und warnen vor jeder weiteren Eskalation", sagte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD). US-Präsident Joe Biden kündigte eine G7-Videokonferenz noch für Sonntag an, auch der UN-Sicherheitsrat wollte tagen. Zuvor hatte der Iran erstmals in der Geschichte von seinem Staatsgebiet aus direkt Israel angegriffen.

Textgröße:

Der Iran machte am späten Samstagabend seine Drohungen wahr und griff Israel erstmals direkt mit Drohnen und Raketen an. Nach Angaben der israelischen Armee wurde der Angriff "vereitelt". Die mehr als 300 Drohnen und Raketen seien zu "99 Prozent" abgefangen worden. Zeitgleich mit dem iranischen Luftangriff führten auch die pro-iranische Hisbollah-Miliz im Libanon sowie die Huthi-Rebellen im Jemen Angriffe gegen israelische Ziele etwa auf den Golan-Höhen aus.

In mehreren Orten in Israel wurde Luftalarm ausgelöst, darunter in Jerusalem und im Süden. Auch Explosionen waren zu hören, Menschen suchten Schutz. Zwölf Menschen wurden nach israelischen Angaben bei den Angriffen verletzt, darunter ein siebenjähriges Mädchen. Der Luftraum über Israel wurde gesperrt und erst am Sonntagmorgen um 06.30 Uhr MESZ wieder geöffnet.

Keine der 170 Drohnen und keiner der 30 Marschflugkörper habe israelisches Gebiet erreicht, sagte ein israelischer Armeesprecher. Nur "wenige" der 110 ballistischen Raketen seien bis nach Israel durchgedrungen, eine habe den Luftwaffenstützpunkt Nevatim im Süden des Landes "leicht" getroffen. Der Militärstützpunkt sei aber intakt.

Israels Verteidigungsminister Joav Gallant erklärte: "Gemeinsam mit den Vereinigten Staaten und weiteren Partnern ist es dem Staat Israel gelungen, sein Territorium zu verteidigen." Er fügte jedoch hinzu: "Die Schlacht ist noch nicht vorbei - wir müssen wachsam bleiben."

Unklar blieb zunächst, ob und wie Israel auf den Angriff reagiert. Irans Präsident Ebrahim Raisi warnte Israel vor "unbesonnener" Vergeltung und drohte für einen solchen Fall mit einer ""entschiedenen und sehr viel stärkeren Antwort" aus dem Iran. Die iranische UN-Vertretung erklärte, der Iran hoffe, dass es keine weitere Eskalation von israelischer Seite gebe, dann könne "die Angelegenheit als abgeschlossen angesehen" werden.

Die Führung in Teheran sieht die Angriffe als Vergeltung für den Angriff auf das iranische Konsulatsgebäude in Damaskus, der Israel zugeschrieben wird. Dort waren Anfang April 16 Menschen getötet worden, darunter zwei Generäle der iranischen Revolutionsgarden.

Die iranische Armee erklärte, sie habe mit dem Angriff alle ihre Ziele erreicht. Die beiden Hauptziele in Israel, ein Geheimdienstzentrum und die Militärbasis Nevatim, die mit dem Angriff in Damaskus in Verbindung stünden, seien "beträchtlich beschädigt und außer Betrieb gesetzt worden", sagte Armeechef Mohammed Bagheri im Fernsehen. "Die Bestrafung des Angreifers ist erfolgt", betonte auch Raisi.

US-Präsident Joe Biden sprach von einem "dreisten" iranischen Angriff, den er "auf Schärfste" verurteile. Zugleich sicherte er Israel erneut die "unerschütterliche" Unterstützung der USA zu, wobei es so schien, als ob er den Verbündeten von einem militärischen Gegenschlag abhalten wolle. Biden telefonierte auch mit Israel Regierungschef Benjamin Netanjahu. Laut einem Bericht der Nachrichtenseite Axios machte der US-Präsident dabei klar, dass er einen israelischen Gegenangriff ablehne.

Scholz erklärte seinerseits: "Wir können nur alle warnen, insbesondere den Iran, so weiterzumachen." Mit seiner "unverantwortlichen und durch nichts zu rechtfertigenden Attacke" riskiere Teheran einen "regionalen Flächenbrand".Scholz, der sich derzeit in China aufhält, wollte im Laufe des Tages an den Videoberatungen der G7-Staaten teilnehmen.

UN-Generalsekretär António Guterres zeigte sich "zutiefst alarmiert über die sehr reale Gefahr einer verheerenden Eskalation in der gesamten Region". Auch der UN-Sicherheitsrat sollte noch am Sonntag zu einer Dringlichkeitssitzung zusammenkommen.

Nach der Verurteilung des iranischen Angriffs auf Israel durch den Westen bestellte der Iran die Botschafter von Deutschland, Frankreich und Großbritannien ein. Ihnen sollte nach Angaben des Außenministeriums in Teheran der Protest gegen die "unverantwortlichen Positionen mancher Verantwortlicher dieser Länder hinsichtlich der iranischen Antwort" auf das israelische Vorgehen übermittelt werden.

Aber nicht nur aus dem Westen kamen dringende Appelle für eine Deeskalation: "Wir fordern alle beteiligten Parteien auf, Zurückhaltung zu üben", erklärte das russische Außenministerium. Der türkische Außenminister Hakan Fidan rief nach Angaben aus diplomatischen Kreisen seinen iranischen Amtskollegen Hossein Amir-Abdollahian an und teilte ihm mit, "dass wir keine erneute Eskalation in der Region wünschen". Auch der iranische Chefdiplomat erklärte demnach, die "Vergeltungsaktion gegen Israel" sei "beendet". Teheran behalte sich aber das Recht vor, im Falle eines israelischen Angriffs "mit größerer Härte" zu handeln.

Der Iran ist ein erklärter Unterstützer der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas, die mit ihrem Großangriff auf Israel am 7. Oktober den Krieg im Gazastreifen ausgelöst hatte. Sowohl der Iran als auch die von der EU und den USA als Terrororganisation eingestufte Hamas haben die Vernichtung Israels als Ziel ausgegeben. Bisher hatte der Iran den Erzfeind aber nie direkt angegriffen.

W.Vogt--NZN