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Nach mehr als 20 Jahren der Beschwerden von Anwohnern wird die Förderung von Erdgas in der niederländischen Provinz Groningen endgültig eingestellt. Das Parlament in Den Haag beschloss am Dienstagabend ein Gesetz, das die Förderung von Erdgas dort ab dem 1. Oktober verbietet. Mit diesem Gesetz wolle die Regierung "mehr Klarheit und Sicherheit" schaffen, hieß es. Das Aus war schon 2018 beschlossen worden.
Die Anwohnerinnen und Anwohner klagen über Erdbeben, die direkt auf die Ausbeutung der unterirdischen Vorkommen zurückgeführt werden und Gebäude in der Region beschädigen. Die Regierung hatte 2018 entschieden, das Gasfeld 2022 endgültig zu schließen, die Förderung wurde stark heruntergefahren.
2022 jedoch erklärte die Regierung angesichts der weltweiten Energiekrise im Zuge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine, dass doch noch Gas gefördert werden solle - und zwar eine Mindestmenge, um die bestehenden Standorte und Infrastrukturen zu betreiben. Im Oktober 2023 beschloss die Regierung, elf Bohrlöcher für den Fall eines "strengen Winters" noch ein Jahr lang offen zu halten.
Ein im Frühjahr 2023 veröffentlichter Bericht eines parlamentarischen Untersuchungsausschusses warf den niederländischen Behörden vor, bei der Förderung "kaum auf die langfristigen Risiken geachtet" zu haben. Das Gasfeld wurde seit den 60er Jahren ausgebeutet.
N.Fischer--NZN