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Die Küstenwache der Philippinen wird erstmals an den jährlichen gemeinsamen Militärübungen des südostasiatischen Landes mit den USA teilnehmen. Sechs Schiffe der Küstenwache seien bei den am Montag beginnenden Balikatan-Übungen (Tagalog für "Schulter an Schulter") dabei, sagte Küstenwachensprecher Armando Balilo am Donnerstag. Es handele sich um vier Mehrzweckboote von 44 Metern und zwei größere Patrouillenboote.
Zudem werde die Spezialeinheit der Küstenwache "gemeinsame Interoperabilitätsübungen" mit der philippinischen Marine und entsprechenden französischen, australischen und US-Kräften ausführen, gab der Sprecher weiter an.
Insgesamt sollen in diesem Jahr mehr als 16.700 philippinische und US-Soldaten an dem jährlichen Manöver teilnehmen. Sie werden sich vor allem auf die nördlichen und westlichen Teile der Philippinen konzentrieren - nahe der potenziellen Krisenherde im Südchinesischen Meer und Taiwan.
Peking sieht die seit 1949 abgespaltene Insel Taiwan als abtrünniges Gebiet an. Außerdem beansprucht China fast das gesamte Südchinesische Meer für sich. Auch Brunei, Indonesien, Malaysia, die Philippinen und Vietnam erheben Anspruch auf Teile des Seegebiets.
Die Spannungen in der Region hatten in den vergangenen Monaten stark zugenommen. Zuletzt gab es mehrere Konfrontationen zwischen chinesischen und philippinischen Schiffen in der Nähe umstrittener Riffe.
Bei den Balikatan-Übungen wird die bewaffnete Rückeroberung einer Insel vor der westlichen Provinz Palawan nahe der Südchinesischen See simuliert. Auch wird das Versenken eines Schiffes vor der nördlichen Provinz Ilocos Norte, einige hundert Kilometer von Taiwan, nachgestellt.
Die Spannungen sowie Chinas zunehmend aggressives Verhalten gegenüber der selbstverwalteten Insel Taiwan haben US-Präsident Joe Biden dazu veranlasst, die Allianzen in der Region zu stärken. Aufgrund ihrer geografischen Nähe zu Taiwan sind die Philippinen für die USA ein wichtiger Partner für den Fall eines Konflikts mit China in der Taiwan-Frage.
Biden hatte seinen philippinischen Kollegen Ferdinand Marcos Junior und den japanischen Ministerpräsidenten Fumio Kishida vor einer Woche zu einem Dreiergipfel im Weißen Haus empfangen. In einer gemeinsamen Erklärung äußerten die drei Männer ihre "ernste Besorgnis über das gefährliche und aggressive Verhalten" Chinas im Südchinesischen Meer.
L.Muratori--NZN