Zürcher Nachrichten - Israels Präsident: Westen muss Gefahr durch "Imperium des Bösen" des Iran anerkennen

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Israels Präsident: Westen muss Gefahr durch "Imperium des Bösen" des Iran anerkennen
Israels Präsident: Westen muss Gefahr durch "Imperium des Bösen" des Iran anerkennen / Foto: SAUL LOEB - POOL/AFP/Archiv

Israels Präsident: Westen muss Gefahr durch "Imperium des Bösen" des Iran anerkennen

Israels Präsident Isaac Herzog hat Europa aufgefordert, die Bedrohung durch den Iran gänzlich anzuerkennen. Angesichts der "realen Bedrohung der Stabilität in der Welt" durch das vom Iran angeführte "Imperium des Bösen" müsse Europa endlich aufwachen, sagte Herzog am Sonntag in einem Interview mit "Bild", "Welt" und anderen Springer-Medien. Europa müsse so stark wie möglich werden und den Iran und seine Verbündeten mit dem bestehenden Nato-Bündnis bekämpfen.

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Herzog warnte in dem Interview, dass der Iran schon bald über Atomwaffen verfügen könnte. "Die eindeutig größte Bedrohung für die Stabilität in der Welt ist der Drang des Iran nach der Bombe", sagte er.

Angesichts dieser Gefahr sei es die Aufgabe der freien Welt, gemeinsam zu handeln und "falls nötig auch zu kämpfen", mahnte Herzog. Allein die Tatsache, dass in der Ukraine tausende unschuldige Zivilisten von durch die russische Armee eingesetzten iranischen Drohnen getötet worden seien, zeige, wie sehr sich das iranische "Imperium" in der ganzen Welt ausbreite.

Eine Appeasement-Politik gegenüber Teheran hält der israelische Präsident nach eigenen Angaben für gefährlich. In der Geschichte hätten sich immer diejenigen Phasen als Problem erwiesen, "in denen man versucht, seinem Feind entgegenzukommen". Israel wolle ebenso wenig wie andere Länder Krieg führen. Die freie Welt müsse jedoch begreifen, "dass da draußen ein Feind ist, der sie nicht auf dieser Welt haben will".

Mit Blick auf den Konflikt mit dem Iran versicherte Herzog, dass sein Land nicht auf eine Eskalation aus sei. Im "Schachspiel der Weltpolitik" gehe es häufig darum, "verantwortungsbewusst und zurückhaltend zu handeln", sagte er den Springer-Medien. "Das haben wir während der ganzen Krise getan." Israel strebe "nach Stabilität und Frieden".

Vor einer Woche hatte der Iran erstmals von seinem Staatsgebiet aus Israel direkt angegriffen. Nach israelischen Angaben wurden fast alle der mehr als 300 vom Iran gestarteten Drohnen und Raketen abgewehrt, auch dank der Unterstützung der USA, Großbritanniens, Frankreichs und Jordaniens.

Die Islamische Republik Iran unterstützt die schiitische Hisbollah-Miliz im Libanon und die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas im Gazastreifen. Diese hatte am 7. Oktober einen Großangriff auf Israel verübt und dabei nach israelischen Angaben 1170 Menschen getötet sowie rund 250 weitere als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Israel geht seitdem massiv militärisch gegen die Hamas im Gazastreifen vor.

B.Brunner--NZN