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Israels Präsident Isaac Herzog hat die US-Regierung nachdrücklich vor der Verhängung von Sanktionen gegen eine israelische Armee-Einheit wegen angeblicher Übergriffe auf Palästinenser im Westjordanland gewarnt. "Das wäre ein großer Fehler", sagte Herzog am Sonntag in einem Interview mit "Bild", "Welt" und anderen Springer-Medien.
In dem betroffenen Netzach-Jehuda-Bataillon dienen ultraorthodoxe junge Männer. Das Projekt hat laut Herzog viele Veränderungen bewirkt und sei sehr erfolgreich. Mögliche Verfehlungen von Mitgliedern des Bataillons würden in Israel untersucht und verfolgt.
"Wir haben eine sehr starke Justiz", betonte der israelische Staatschef. Diese habe sogar Anklage gegen den Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu erhoben. "Niemand kann in Israel dem Gesetz entgehen", sagte der Präsident.
Am Freitag hatte US-Außenminister Antony Blinken laut Medienberichten angekündigt, in den kommenden Tagen Strafmaßnahmen gegen eine israelische Armee-Einheit zu verhängen. Israelischen und US-Medien zufolge handelt es sich bei der Einheit um das Netzach-Jehuda-Bataillon, in dem größtenteils ultraorthodoxe Soldaten dienen. Sie sollen vor dem Hamas-Angriff auf Israel am 7. Oktober an Übergriffen auf Palästinenser im Westjordanland beteiligt gewesen sein.
Auch der israelische Regierungschef Netanjahu reagierte empört auf Berichte über mögliche US-Sanktionen gegen das Bataillon. "Die israelische Armee darf nicht bestraft werden", schrieb er am Samstag im Onlinedienst X. In einer Zeit, in der "unsere Soldaten gegen die Monster des Terrors" kämpften, sei ein derartiges Sanktionsvorhaben "der Gipfel der Absurdität und ein Verstoß gegen die Moral".
Die radikalislamische Hamas hatte am 7. Oktober einen Großangriff auf Israel verübt und dabei nach israelischen Angaben 1170 Menschen getötet sowie rund 250 weitere als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Israel geht seitdem massiv militärisch gegen die Palästinenserorganisation im Gazastreifen vor.
F.E.Ackermann--NZN