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Zwei Tage nach der Ankündigung des US-Truppenabzugs aus dem Niger haben am Sonntag hunderte Menschen gegen die Militärpräsenz der USA protestiert. "Unsere Forderung ist klar: Amerikanische Soldaten packt eure Koffer und geht nach Hause", sagte Issouf Emoud, einer der Organisatoren der Demonstration in der Wüstenstadt Agadez. Zu dem Protest hatten 24 Gruppen aufgerufen, die die Militärregierung in dem westafrikanischen Land unterstützen.
Die Soldaten des einstigen Verbündeten USA waren nach dem Militärputsch im Niger im vergangenen Jahr von den neuen Machthabern dazu aufgefordert worden, das Land zu verlassen. Die Militärregierung hatte das Verteidigungsbündnis mit Washington aufgekündigt und erklärt, dieses sei unrechtmäßig und dem Land aufgezwungen worden.
Am Freitag hatten US-Regierungsvertreter mitgeteilt, Washington werde der Aufforderung nachkommen. In den kommenden Tagen wird eine US-Delegation in der nigrischen Hauptstadt Niamey erwartet, um den geordneten Rückzug zu organisieren.
Militärs hatten am 26. Juli im Niger den demokratisch gewählten Präsidenten Mohamed Bazoum gestürzt, die Macht im Land übernommen und sich verstärkt Russland zugewandt. Der Niger galt bis dato als einer der letzten Verbündeten in der Region für die USA und die ehemalige Kolonialmacht Frankreich. Die Länder nutzen den Niger als Ausgangspunkt für Einsätze gegen Dschihadisten. Die letzten französischen Soldaten hatten das Land aufgrund von Forderungen der neuen Militärregierung bereits im Dezember verlassen.
J.Hasler--NZN