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US-Präsident Joe Biden hat antisemitische Vorfälle an den Hochschulen des Landes im Zusammenhang mit der Debatte über den Gaza-Krieg als "verwerflich" verurteilt. "Selbst in den vergangenen Tagen haben wir Schikanen und Aufrufe zur Gewalt gegen Juden erlebt", erklärte Biden vor dem jüdischen Pessach-Fest, das am Montagabend beginnt. "Dieser unverhohlene Antisemitismus ist verwerflich und gefährlich - und er hat absolut keinen Platz auf dem Universitätsgelände oder irgendwo in unserem Land."
Kurz zuvor hatte der Rabbiner einer jüdischen Studentenorganisation an der renommierten New Yorker Columbia University jüdischen Studierenden empfohlen, angesichts der anhaltenden pro-palästinensischen Proteste auf dem Campus lieber zu Hause zu bleiben. Die jüngsten Ereignisse hätten "deutlich gemacht", dass die öffentliche Sicherheitsdienste der Universität sowie die New Yorker Polizei "die Sicherheit jüdischer Studenten nicht garantieren können", erklärte Rabbi Elie Buechler laut dem Sender CNN in einem Schreiben an etwa 300 Studenten.
Die jüdische Studierendenvereinigung Hillel erklärte jedoch im Onlinedienst X, dass jüdische Studenten den Campus nicht verlassen sollten. Vielmehr müsse die Universität "mehr tun, um die Sicherheit unserer Studenten zu gewährleisten".
Laut der Studentenzeitung "Columbia Spectator" war am Samstagabend "eine Gruppe von etwa zehn pro-israelischen Studenten mit Antisemitismus konfrontiert, wie aus Interviews mit Studenten und Videos hervorgeht". Zuvor hatte die Polizei ein Zeltlager pro-palästinensischer Demonstranten aufgelöst und mehr als hundert von ihnen festgenommen, darunter die Tochter der demokratischen Abgeordneten Ilhan Omar. Nach der Weigerung der Demonstranten, das Universitätsgelände zu räumen, hatte Universitätspräsidentin Nemat Shafik die Polizei um Hilfe gebeten.
Seit dem beispiellosen Hamas-Angriff auf Israel vom 7. Oktober und dem davon ausgelösten Krieg im Gazastreifen zeigt sich an US-Eliteuniversitäten eine tiefe Spaltung mit Blick auf den Krieg im Nahen Osten. Studenten, Professoren und die Verwaltung liefern sich erbitterte Auseinandersetzungen, die sich auch auf Onlinenetzwerke ausgeweitet haben. Dabei geht es um Vorwürfe des Antisemitismus, der Islamophobie und der Bedrohung der Meinungsfreiheit.
O.Meier--NZN