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Der von Deutschland und Frankreich gemeinsam entwickelte Kampfpanzer soll "vollständig interoperabel" und mit Künstlicher Intelligenz ausgestattet sein. "Wir entwickeln gemeinsam ein System der Zukunft, das darauf ausgerichtet ist, was wir brauchen – von Künstlicher Intelligenz und modernster Sensorik bis zur Möglichkeit, das System in bestimmten Situationen unbemannt zu nutzen", sagte Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) in einem am Mittwoch veröffentlichten Interview mit der "FAZ".
"Wir entwickeln nicht einfach den Panzer der Zukunft, sondern die Zukunft des Panzers", ergänzte sein französischer Amtskollege Sébastien Lecornu. Der Bedarf der Interoperabilität - das Zusammenspiel verschiedener Systeme - sei durch die Erfahrungen des Ukraine-Kriegs zu Tage getreten, erklärte er.
Beide Minister wollen am Freitag in Paris eine Absichtserklärung unterzeichnen, die den Beginn der Phase 1A markiert. Es wird erwartet, dass darin die Aufgabenverteilung zwischen den beteiligten Rüstungskonzernen genauer beschrieben wird.
Die Erfahrungen bei der Entwicklung des Luftkampfsystems FCAS diene als "Blaupause", sagte Pistorius. Bei einem Abendessen in Berlin hätten sie "den Knoten durchschlagen", fügte er hinzu. Anfang nächsten Jahres solle der detaillierte Vertrag fertig werden.
"Wir sind vom operativen Bedarf der Bundeswehr und des französischen Heeres ausgegangen, während unsere Vorgänger manchmal stärker vom Bedarf der Industrie ausgingen", ergänzte Lecornu.
Das Projekt hatte sich verzögert, weil die beteiligten Unternehmen über Zuständigkeiten und das geistige Eigentum an den technologischen Entwicklungen stritten. Dabei ging es letztlich immer auch um Exportmöglichkeiten. Mittelfristig soll das Vorhaben auch für andere Staaten offen sein, etwa für Italien oder die Niederlande.
Ursprünglich sollte das neuen System 2035 einsatzbereit sein, inzwischen ist von 2040 die Rede.
W.F.Portman--NZN