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Die renommierte New Yorker Columbia University hat die Räumungsfrist für ein pro-palästinensisches Zeltcamp verschoben. Die Gespräche zwischen der Universitätsleitung und den Protestteilnehmern hätten "Fortschritte gemacht" und würden "wie geplant fortgesetzt", erklärte das Büro von Universitätspräsidentin Minouche Shafik am Donnerstagabend. Die ursprünglich für Donnerstag um Mitternacht (Ortszeit, Freitag 06.00 Uhr MESZ) angesetzte Frist sei daher verschoben worden. "Wir haben unsere Forderungen, sie haben ihre", hieß es weiter.
Zudem wies die Leitung Angaben zurück, wonach die Universität die Polizei zu einem Einsatz auf den Campus gebeten habe. "Dieses Gerücht ist falsch", hieß es.
In den vergangenen Tagen hatten sich die pro-palästinensischen Proteste angesichts der aufgeheizten Lage wegen des Krieges zwischen Israel und der islamistischen Hamas im Gazastreifen auf mehrere US-Elite-Universitäten ausgeweitet. Begonnen hatten sie an der Columbia University mit Forderungen an die Universität, sich von Unternehmen zu trennen, die Verbindungen nach Israel haben.
In der vergangenen Woche gab es dort Dutzende Festnahmen, nachdem die Universität die Polizei gerufen hatte, um den Protest zu beenden, den jüdische Studenten als bedrohlich und antisemitisch bezeichneten. Israel-Unterstützer wiesen zudem auf antisemitische Vorfälle bei den Protesten hin und warfen den Universitäten vor, Einschüchterung und Hassrede zu fördern.
Zuletzt kam es bei den landesweiten Protesten verstärkt zu Konfrontationen zwischen der Polizei und Studenten. Am Mittwoch wurden mehr an der University of Southern California in Los Angeles 93 Demonstranten wegen Hausfriedensbruchs festgenommen, die Behörden sagten zudem die Veranstaltungen für die Abschlussfeier am 10. Mai ab. In Austin im Bundesstaat Texas gab die Polizei die Festnahme von mehr als 30 Menschen bekannt.
Am Emerson College in Boston berichteten örtliche Medien, dass der Unterricht am Donnerstag nach Zusammenstößen zwischen der Polizei und Demonstranten abgesagt worden sei. Demnach wurden ein pro-palästinensisches Zeltcamp geräumt und 108 Protestteilnehmer festgenommen.
A.Wyss--NZN