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In Indien ist die für sechs Wochen angesetzte Parlamentswahl in weiteren Bundesstaaten fortgesetzt worden. Bei Öffnung der Wahllokale am Freitag bildeten sich trotz sengender Hitze an einigen Orten des Landes bereits lange Schlangen, darunter im Bundesstaat Uttar Pradesh.
Kurz vor Öffnung der Wahllokale meldete sich der als klarer Favorit geltende Amtsinhaber Narendra Modi in den Online-Netzwerken zu Wort und forderte die Wähler auf, trotz der Hitze in "Rekordhöhe" ihre Stimme abzugeben. "Eine hohe Wahlbeteiligung stärkt unsere Demokratie", schrieb Modi im Onlinedienst X. "Ihre Stimme ist Ihre Stimme", betonte er.
Die Parlamentswahl in Indien hatte am vergangenen Freitag begonnen. Die Stimmabgabe erfolgt gestaffelt in sieben Phasen zwischen dem 19. April und dem 1. Juni in mehr als einer Million Wahllokalen im ganzen Land. Eine Wiederwahl des Hindu-Nationalisten Modi gilt als nahezu sicher.
Die nun begonnene Abstimmungsrunde umfasst Bezirke, in denen in dieser Woche Temperaturen von über 40 Grad gemessen wurden, darunter Teile des östlichen Bundesstaates Bihar, wo fünf Bezirke am Freitag abstimmen. Auch im südlichen Bundesstaat Karnataka und in Teilen von Uttar Pradesh, dem bevölkerungsreichsten Bundesstaat Indiens, sind die Menschen aufgefordert, ihre Stimme abzugeben. Laut indischer Wetterbehörde soll die Hitzewelle in mehreren Bundesstaaten bis zum Wochenende anhalten.
Die Abstimmung im bevölkerungsreichsten Land der Welt erfolgt mit elektronischen Wahlmaschinen. Um auch den Menschen in abgelegenen Gebieten des riesigen Landes die Abstimmung zu ermöglichen, sind die Wahlbeamten zum Teil zu Fuß, mit Hubschraubern und Booten unterwegs. Die Stimmzettel werden am 4. Juni ausgezählt und das Ergebnis in der Regel noch am selben Tag bekannt gegeben.
Am erneuten Wahlsieg der regierenden hindu-nationalistischen Partei BJP gibt es kaum Zweifel. Damit könnte Regierungschef Modi eine dritte Amtszeit antreten. Der 73-Jährige ist auch nach einem Jahrzehnt an der Macht populär. Seine Gegner sind durch interne Machtkämpfe und politisch motivierte Strafverfahren geschwächt.
L.Rossi--NZN