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Die Grünen haben in einer aktuellen Meinungsumfrage wieder deutlich an Zustimmung im Wahlvolk gewonnen. Wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre, käme die Partei nach dem am Freitag veröffentlichtem ZDF-"Politbarometer" auf 15 Prozent - das sind drei Prozentpunkte mehr als in der Umfrage vor zwei Wochen. Damit wären die Grünen gleichauf mit der SPD (minus eins). Zuvor hatte die Partei seit Mitte März zweimal in Folge an Zustimmung verloren.
Stärkste Kraft wäre weiterhin die CDU/CSU mit 30 Prozent (minus eins). Auf Platz zwei hinter der Union käme die AfD mit 17 Prozent. Die Partei verliert im Vergleich zur Erhebung vor zwei Wochen einen Prozentpunkt und fällt damit auf ihren schlechtesten "Politbarometer"-Wert seit Ende Mai vergangenen Jahres.
Die FDP (unverändert) und die Linke (plus eins) würden es mit vier Prozent weiter nicht über die Fünf-Prozent-Hürde schaffen, das Bündnis Sahra Wagenknecht mit fünf Prozent (minus eins) hingegen knapp schon. Die anderen Parteien lägen weiterhin zusammen bei zehn Prozent.
Die Grünen konnten ihre Zugewinne trotz einer generellen Unzufriedenheit mit der Ampel-Koalition erzielen. Wie in den vergangenen Monaten bewerten Wählerinnen und Wähler die Arbeit der Bundesregierung weiterhin sehr negativ. Auf einer Beliebtheitsskala von plus fünf bis minus fünf erhält die Koalition einen Durchschnittswert von minus 1,0. Dabei bekommt die SPD für ihre Regierungsarbeit einen Wert von minus 0,5, die Grünen werden mit minus 1,0 eingestuft und die FDP mit minus 1,3.
Auch die Verantwortung an immer wiederkehrenden Streitigkeiten in der Koalition wird überwiegend der FDP gegeben. 34 Prozent sehen die Liberalen in der Hauptschuld, 26 Prozent die Grünen und sechs Prozent die SPD. Für 32 Prozent sind alle gleichermaßen schuld. Trotz des schlechten Binnenverhältnisses in der Regierung rechnen nur 22 Prozent mit einem vorzeitigen Koalitionsbruch; 14 Prozent glauben, dass die FDP einseitig aus dem Dreierbündnis aussteigen wird.
Unter den Spitzenpolitikern genießt weiterhin Verteidigungsminister Boris Pistorius mit deutlichem Abstand die größte Beliebtheit. Auf der Skala von plus fünf bis minus fünf kommt der SPD-Politiker auf einen Wert von 1,8 und ist damit der einzige Spitzenpolitiker im positiven Bereich. Dahinter folgen der CSU-Chef und Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (minus 0,1), sowie Wirtschaftsminister Robert Habeck und Außenministerin Annalena Baerbock (beide Grüne) mit jeweils minus 0,4. Kanzler Olaf Scholz (SPD) kommt gleichauf mit CDU-Chef Friedrich Merz auf minus 0,6.
Die Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen befragte für das "Politbarometer" vom 23. bis 25. April 1228 zufällig ausgewählte Wahlberechtigte telefonisch und online. Die mögliche Fehlerquote liegt bei circa zwei bis drei Prozentpunkten.
A.Senn--NZN