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Unter strengen Sicherheitsvorkehrungen und überschattet von Protesten sind in Washington hochrangige Gäste aus Medien und dem Showgeschäft zum traditionellen Korrespondenten-Dinner mit US-Präsident Joe Biden zusammengekommen. Zahlreiche Prominente, darunter die Schauspieler Chris Pine, Molly Ringwald und Scarlett Johansson, trafen am Samstag (Ortszeit) in Abendgarderobe vor dem Hilton Hotel ein. Begleitet wurde ihre Ankunft von Demonstranten, die "Schämt euch!" riefen.
Biden wird seit Monaten von Demonstranten verfolgt, welche die Unterstützung der USA für Israel scharf kritisieren. Immer wieder wird der Präsident mit "Völkermord"-Rufen und Forderungen nach einem sofortigen Waffenstillstand im Gazastreifen empfangen.
Während des Gala-Dinners, bei dem Biden neben Komiker Colin Jost von "Saturday Night Live" auf dem Podium Platz nahm, wurde draußen von einem Fenster in einem der oberen Stockwerk des Hotels eine riesige palästinensische Flagge entrollt. Mehr als zwei Dutzend palästinensische Journalisten hatten in dieser Woche ihre US-Kollegen in einem offenen Brief aufgefordert, das Abendessen zu boykottieren.
Die Gruppe Code Pink hatte angekündigt, die Veranstaltung "stoppen" zu wollen, um gegen "die Komplizenschaft der Regierung Biden bei der gezielten Tötung palästinensischer Journalisten durch das israelische Militär" zu protestieren. Sie sagte, ihre Aktion werde "gewaltfrei" sein, nannte aber keine Einzelheiten.
Nach Angaben des in New York ansässigen Komitees zum Schutz von Journalisten (CPJ) wurden seit Beginn des Kriegs im Gazastreifen am 7. Oktober mindestens 97 Journalisten, darunter 92 Palästinenser, getötet. Mindestens 16 weitere wurden demnach verletzt.
Der Krieg war durch den brutalen Angriff der radikalislamischen Hamas auf Israel ausgelöst worden, bei dem nach israelischen Angaben etwa 1170 Menschen getötet wurden. Als Reaktion geht Israel seitdem massiv militärisch im Gazastreifen vor.
Das jährliche Korrespondenten-Dinner wird seit 1920 von der einflussreichen White House Correspondents' Association organisiert. Dabei kommen Journalisten und Vertreter des Weißen Hauses zusammen, auch die Teilnahme des Präsidenten hat lange Tradition. Im vergangenen Jahr nahmen 2600 Gäste teil.
T.Furrer--NZN